Tatsächlich hat es sich schon länger angedeutet, das „Zeitalter der Pilze“. Schon Ende 2009 entwickelte der Künstler Philip Ross ein Verfahren, das es möglich machte, Pilze als Baumaterialien zu nutzen. (mehr dazu im RESET-Artikel „Die Zukunft ist pilzig“) Was als Kunstprojekt begann, könnte heute zur Lösung des Plastikproblems beitragen. Seit Jahren tüftelt Ecovative, eine Firma aus den USA daran, Pilze so zu kultivieren, dass wir mit ihnen dämmen, verpacken und sogar surfen können.
Genaugenommen ist das, womit Ecovative arbeitet noch kein Pilz, vielmehr sind es Pilzmyzele. Myzele sind die Geflechte, aus denen mal ein Pilz, wie wir ihn im Wald aufsammeln, werden könnte. Um aus diesem Geflecht eine ernstzunehmende Plastikalternative zu machen, braucht dann vor allem noch eines: biologischen Abfall. Der entsteht als Nebenprodukt zum Beispiel bei der Getreideernte. Wie aus diesem Duo dann ein Tiny House wird, zeigt der Film:
Der Pilz-Baustoff könnte zukünftig nicht nur in Häusern verbaut werden. Schon jetzt bietet Ecovative (übrigens eine Mischform aus den Wörtern eco und innovative) eine Produktpallette von der Weinflaschenverpackung bis zum Surfbrett an. Wenn man also bedenkt, dass herkömmliches Plastik bis zu 10 000 Jahre überdauern kann und nicht nur unsere Weltmeere vermüllt, sondern mittlerweile praktisch überall zu finden, wird klar: wir brauchen dringend Alternativen. Also ran an die Pilze!
Aus Pilzen Baustoffe zu machen, ist Teil des Cradle-to-Cradle-Prinzips. Was das genau ist, liest du im RESET-Artikel Cradle to Cradle – Recycling rund gemacht.