Die Bilanz der E-Autos, die aktuell auf dem Markt sind, ist durchwachsen. Das hat damit zu tun, dass die Anschaffungskosten (noch) sehr hoch sind, so dass sich die günstigeren „Tankfüllungen“ und Einsparungen bei der Wartung und Pflege im Vergleich zu sparsamen Benzinern erst nach einigen Jahren amortisieren. Und auch bei der Ökobilanz gibt es noch viel Luft nach oben. Solange die Stromfahrzeuge mit dem aktuellen Energiemix betrieben werden, sind die CO2-Einsparungen vergleichsweise gering. Auch die energieintensive Herstellung der Akkus gibt Abzugspunkte. Nichtsdestotrotz kann sich die Umstellung von Sprit auf Strom schon jetzt für Nutzer und Umwelt lohnen.
Das Öko-Institut hat zwei Tools entwickelt, mit denen sich durchspielen lässt, wie viele Emissionen und Kosten mit der Umstellung auf E-Fahrzeuge eingespart werden können. Mit dem Flottenrechner können Unternehmen checken, wie sich E-Fahrzeuge auf die Bilanz der Flotte auswirken, der Kostenrechner richtet sich an Privathaushalte.
Der Kostenrechner für private Nutzer
Laut Angaben des Öko-Instituts werden ca. 40 Prozent der neuen Elektro-Pkw privat zugelassen. „Mit dem Tool können sie die Gesamtkosten von Kauf über Nutzung bis Verkauf berechnen und diese sowie die CO2-Bilanz mit konventionellen Fahrzeugen vergleichen“, erklärt der Wissenschaftler des Öko-Instituts Lukas Minnich, „dabei sind individuelle Anpassungen, etwa der Art des Strombezugs oder der jährlich gefahrenen Kilometer, möglich.“
Mit dem Kostenrechner kann auf plausible Voreinstellungen zurückgegriffen oder die einzelnen Größen manuell angepasst werden. In einer Beispielrechnung kommen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass mit dem derzeitigen Strommix Elektrofahrzeuge in der Produktion circa drei Tonnen CO2 mehr als der Benziner verursachen, aber während einer achtjährigen Nutzung etwa zehn Tonnen CO2 eingespart werden.
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Der Flottenrechner ist Teil des vom Bundesumweltministerium geförderten Projekts „ePowered Fleets Hamburg“:„In diesem Forschungsprojekt begleiten wir über mehrere Jahre wissenschaftlich den Praxiseinsatz von knapp 500 Elektrofahrzeugen in mehr als 230 Hamburger Unternehmen“, so Minnich, „mit dem Online-Tool können Betriebe selbst ermitteln, welche Auswirkungen der Einstieg in Elektromobilität auf CO2-Bilanz und Gesamtkosten hat.“
In der Umstellung von Unternehmensflotten auf E-Fahrzeuge steckt ein großes Potenzial, denn von drei Millionen Pkw, die in Deutschland pro Jahr neu zugelassen werden, entfallen ungefähr 800.000 auf Unternehmen. Aspekte, die für Privathaushalte eventuell Hemmnisse bei der Umstellung darstellen, sind für die Fuhrparks von Unternehmen oft weniger relevant: Da man auf andere Fahrzeuge der Flotte ausweichen kann, ist die geringe Reichweite weniger problematisch. Und die auf dem Betriebsgelände errichteten Ladepunkte können von mehreren Fahrzeugen genutzt werden, so dass die Kosten dafür geringer sind.
Die Wissenschaftler des Öko-Instituts empfehlen zudem, dass für einen wirklich effizienten Unternehmensfuhrpark auch alternative Mobilitätsangebote berücksichtigt werden sollten. Der Flottenrechner bezieht das mit ein und zeigt auch an, wie sich Kosten und CO2-Emissionen verändern, wenn Carsharing oder der öffentliche Verkehr in die Mobilitätskonzepte einbezogen werden.
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