M-Pesa – Mobiles Banking revolutioniert den Geldtransfer in Afrika

M-Pesa-Service-Shop bekommt einen neuen Anstrich.

Geld per Post schicken oder dem Busfahrer mit ins nächste Dorf geben? Lange Zeit war dies mangels Alternativen das bevorzugte "Überweisungssystem" in Afrika - und leider ohne Garantie, dass der Betrag auch ankommt. M-Pesa, das mobile Banking per Handy, hat die Geldgeschäfte in Afrika revolutioniert. Auch unser Spendenprojekt Mobisol setzt das Bezahlsystem sinnvoll ein.

Autor*in Sarah-Indra Jungblut, 27.02.14

Im April 2007 ging das kenianische Telekommunikationsunternehmen Safaricom mit M-Pesa an den Start – mit einer von Studenten entwickelten Software. Ein Jahr später folgte die Einführung von M-Pesa in Tansania, diesmal über Vodacom. Und nur wenige Jahre später, im Mai 2013, transferierten laut Vodacom mehr als fünf Millionen Nutzer des mobilen Bankings in Tansania zusammen mehr als 820 Millionen Dollar. Mittlerweile hat sich der mobile Geldtransfers in ganz Ostafrika verbreitet.

Das ist eine beachtliche Entwicklung. Zum einen ist das rasante Wachstum von M-Pesa darin begründet, dass ein großer Teil der Bevölkerung Kenias und Tansanias auf dem Land lebt, weit entfernt von jeglicher Bankfiliale. Und wenn es sie gäbe, hätten viele nicht die nötige finanzielle Grundausstattung, um überhaupt ein eigenes Bankkonto eröffen zu können. Doch die Menschen in Kenia, Uganda und Tansania sind auf den Transfer von Geld angewiesen, da oft ein Einzelner die weit entfernt lebende Familie versorgt. Früher war das sehr schwierig, weil die Infrastruktur dafür fehlte.

M-Pesa stellt diese Infrastruktur zur Verfügung und macht sich dabei die rasante Verbreitung des Mobilfunks zunutze. Das „M“ in „M-Pesa“ steht für mobil, „Pesa“ stammt aus dem Swahili und bedeutet Bargeld. Das mobile Bezahlsystem ermöglicht es, über sogenannte M-Pesa-Agents Bargeld auf ein elektronisch geführtes Guthaben ein- und auszuzahlen und ist ohne weitere technische Voraussetzungen mit nahezu jedem Mobiltelefon nutzbar. Die Agents für M-Pesa sind z.B. Niederlassungen der Firma Safaricom, Inhaber von Tankstellen und Supermärkten oder Betreiber von Internetcafés.

Laut Weltbank hat M-Pesa den Armen das Finanzwesen erschlossen, denn über den Service lassen sich auch Kleinstbeträge sicher transferieren. Es ist zu erwarten, dass M-Pesa in den nächsten Jahren auf weitere Länder übetragen wird, um dort Finanzdienstleistungen zu verbessern. Unter dem Namen „M-Paisa“ – Paisa ist der Name der Rupien-Cents – wurde M-Pesa kürzlich schon in Indien eingeführt.

Auch unser innovatives RESET-Spendenprojekt Mobisol – Smarte Sonnenenergie jenseits des Netzes ermöglicht mittels M-Pesa Menschen mit niedrigem Einkommen den Erwerb einer eigenen Solaranlage. Über kleine Monatsbeiträge wird die Anlage mit Überweisungen per Mobilfunk abbezahlt. Hier erfährst du mehr: Mobisol – Smarte Sonnenenergie jenseits des Netzes

Ausführlich zu M-Pesa in Afrika berichtet der Artikel der E+Z Geldfluss über M-Pesa.

MARKIERT MIT
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