Landaneignung in Afrika – Hungersnot trotz fruchtbaren Ackerlandes

2010 Mali Farmer Interviews

In Afrika gibt es trotz fruchtbarer Ackerflächen eine Hungersnot, unter der Millionen von Menschen leiden. Die Landaneignung ausländischer Investoren trägt offenbar wesentlich zu dieser Problematik bei.

Autor*in Frank Wichert, 08.08.11

In Afrika gibt es trotz fruchtbarer Ackerflächen eine Hungersnot, unter der Millionen von Menschen leiden. Die Landaneignung ausländischer Investoren trägt offenbar wesentlich zu dieser Problematik bei.

Ein aufschlussreicher Beitrag, um die Hintergründe der aktuellen Hungersnot am Horn von Afrika zu verstehen, findet sich bei DW-WORLD. Kernfrage ist hierbei, ob und wie die derzeitige Situation hätte vermieden werden können. Am Beispiel von Äthiopien zeigt sich, dass genügend landwirtschaftliche Anbaufläche vorhanden ist, um die Bevölkerung hinreichend mit Nahrung zu versorgen. Um die Deviseneinnahmen zu erhöhen, gestattet die Regierung jedoch Investoren aus dem Ausland, Ackerland zu kaufen und zu pachten, welches dann für die industrielle Landwirtschaft genutzt wird.

„Investoren, die nur für den Export produzieren, müssten fünf Jahre lang keine Steuern an den Staat zahlen.“

Auch in anderen afrikanischen Ländern besteht das Problem der Landaneignung. Der überwiegende Teil der angebauten Produkte landet nicht auf dem afrikanischen Markt und lokal ansässige Kleinbauern werden durch die Aktivitäten der Fremdinvestoren verdrängt.

„Die größten Investoren sind vor allem Indien, Pakistan, Saudi-Arabien und China. Sie bauen überwiegend Nutzpflanzen zur Herstellung von Bio-Kraftstoffen oder Nahrung für den eigenen Bedarf an.“

Eine Änderung dieser Praktik hinsichtlich Kauf und Verpachtung von Anbauflächen ist nicht abzusehen, da die Nutzung als Devisenquelle zu verlockend ist.

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