Mit künstlicher Intelligenz die nächste Epidemie vorhersagen

AIME ist ein Startup, das seine KI mit gesundheitsrelevanten Daten füttert, um so den Ausbruch von Epidemien im Voraus zu erkennen. Und das recht punktgenau: im Falle von Dengue in einem Radius von 400 Metern.

Autor*in Julian Furtkamp, 22.06.17

Übersetzung Julian Furtkamp:

AIME steht für Artificial Intelligence and Medical Epidemiology und nutzt Künstliche Intelligenz, um Ausbrüche von Epidemien vorauszusagen. Dabei wird das System unter anderem mit öffentlich zur Verfügung stehenden Gesundheitsdaten, Wetterdaten, Vergleichsdaten bisheriger Ausbrüche und dem Vorkommen relevanter Themen in den Sozialen Medien gefüttert.

Das Projekt wurde in Malaysia von dem Epidemiologen Dr. Dhesi Raja zusammen mit den Computerwissenschaftlern Dr. Peter Ho and Dr. Choo-Yee Ting ins Leben gerufen. Und mit der Singularity University in Kalifornien konnten mit Jamal Robinson, Rainier Mallol und Zhen Zhang noch drei weitere Mitgründer für das Startup gewonnen werden.

Zunächst wurde das Denguefieber als erste zu analysierende Krankheit gewählt. Jährlich sind 2,5 Milliarden Menschen der Gefahr ausgesetzt, sich zu infizieren und es kommt zu 400 Millionen Infektionen. Denn der Erreger, ein Virus, verbreitet sich von Mittel- und Südamerika über Afrika und Asien bis nach Australien. Das Projekt startete in Malaysia und Brasilien und verspricht, den nächsten Ausbruch in einem Radius von nur 400 Metern drei Monate im Voraus mit eine Genauigkeit von über 85 Prozent zu erkennen.

Vor den Olympischen Spielen 2016 in Rio arbeitete AIME mit Viva Rio, einer NGO, und der Regierung von São Paulo zusammen, um in einem Pilotprogramm die Verbreitung von Dengue und Zika zu verhindern.

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