Während im Großteil von Kosovo die albanische Bevölkerung noch die vor einem Monat ausgerufene Unabhängigkeit von Serbien feiert, kam es im Norden zu Ausschreitungen. Denn hier lebt die serbische Minderheit des Landes. Brennpunkt ist – wie schon zu Kriegszeiten – die ethnisch-geteilte Stadt Mitrovica. Nachdem serbische Nationalisten dort am Montag ein Kreisgericht besetzen, um gegen die Unabhängigkeit zu protestieren, kam es im Zuge der Befreiung durch UN-Polizisten und KFOR-Truppen zu kriegsähnlichen Straßenschlachten. Ein ukrainischer UN-Polizist kam dabei ums Leben. Zwar haben die NATO-Schutztruppen die Lage wieder unter Kontrolle, doch es wird deutlich, dass der Staat Kosovo weiterhin auf wackeligen Füßen steht. Zwar haben 27 Länder Kosovo anerkannt, doch solange Serbien und Russland Kosovo als Staat boykottieren, wird er nie souverän auftreten können. Eine WM-Teilnahme einer Nationalmannschaft aus Kosovo zum Beispiel, können Gegner der Unabhängig durch ihr Veto verbieten.
Kosovo: Demonstration gegen Unabhängigkeit endet in Krawallen
Ein Toter und über hundertfünfzig Verletzte haben den jungen Staat erschüttert.
Autor*in RESET , 19.03.08