Landminen
Landminen sind ein schreckliches Überbleibsel aus unzähligen bewaffneten Konflikten. Auf den internationalen Schwarzmärkten aufgrund ihrer technischen Einfachheit und kleinen Größe leicht zu bekommen, werden sie in Bürgerkriegen und Konflikten von Paramilitärs und Armeen für die Unzugänglichmachung von Landstrichen eingesetzt - und werden zur Geißel für Zivilisten.

Eine Mine - Was ist das ?
Minen haben die Aufgabe, gegnerische Soldaten, Fahrzeuge und Panzer außer Gefecht zu setzen, den Gegner zu verunsichern, seine Handlungen zu lähmen, seine Bewegungen zu verzögern sowie Verkehrs- und Industrieanlagen und andere Objekte zu zerstören. Minen sind Defensivwaffen und treten in großtechnisch gefertigten Modellen erst seit dem 1. Weltkrieg auf. Dagegen waren versteckte Ladungen, hergestellt in den Truppenwerkstätten oder durch Einzelpersonen aus herkömmlichen Sprengkörpern und verschiedenen Zündern, auch während des 1. Weltkrieges in Anwendung.
Minen wurden und werden auf Straßen und Wegen, im offenen Gelände und in Ortschaften, in Flüssen und Meeren, an Übersetz- und Landungsstellen u.a. entweder nach einem bestimmten Verlegeschema oder ohne festgelegte Ordnung, und teilweise auch im Streueinsatz oder einzeln verlegt. Die Aufgabe von Minensperren besteht darin, Lücken in Gefechtsabschnitten zu schließen, die Bewegungsmöglichkeiten gegnerischer Kräfte und Fahrzeuge einzuschränken sowie bedrohte Flanken und schlecht überschaubare Geländeabschnitte zu sichern.
Zahlen und Fakten
Schätzungsweise alle 20 Minuten detoniert in der Welt eine Landmine, tötet oder verstümmelt Menschen, meist Zivilisten und Kinder. Zwischen 60.000.000 und 100.000.000 Minen sind derzeit weltweit verlegt – Tendenz steigend – , denn auf jede geräumte Mine kommen 20 neu verlegte. Jan Koelbel arbeitet seit mehreren Jahren in der Kampfmittelbeseitigung. Den Höhepunkt seiner bisherigen beruflichen Laufbahn erlebte er 1997 und 1998 in Bosnien-Herzegowina und Kroatien, wo er für die deutsche humanitäre Hilfsorganisation HELP verschiedene Minenräumprojekte als verantwortlicher Supervisor betreute und selbst ca. 300 Minen und ca. 2.000 Blindgänger entschärfte bzw. vernichtete.


The Norwegian director and actor Morten Traavik organised an unusual art project: a beauty contest among Angolan women mutilated by landmines. The civil war in this south-western African country ended in 2002, but still there are an estimated 80.000 landmine victims out of a total population of 13 million.
Besonders in der dritten Welt und in ehemaligen Krisengebieten wie Ex-Yugoslawien, Angola oder Afghanistan ist diese billige und leicht in Massen zu fertigende, äußerst Zeit- und Umwelt resistente und nicht zuletzt heimtückische Waffe in großen Mengen und allen erdenklichen Variationen zu finden. Nach UN-Angaben sind jährlich über 25.000 Opfer zu beklagen, laut UNICEF 25 - 75 % Prozent davon Kinder.
Das UN Mine Action Centre geht davon aus, dass weltweit nur ca. 60 % Prozent der verlegten Minenfelder bekannt sind und aus diesem Grund niemand in der Lage ist, eine genaue Anzahl der verlegten Minen zu nennen. Speziell in begrenzten Konflikten wie Bürgerkriegssituationen, wo teilweise keine regulär ausgebildeten Truppen, sondern mehr oder wenig gut ausgebildete Guerillas Minen legen, gibt es kaum eine oder gar keine Dokumentation der verlegten Minen, so dass es unmöglich ist, diese nach einer bestimmten Zeit wieder aufzufinden.
Egal ob Panzer- oder Schützenmine: Diese Waffe hat ihren ursprünglichen Charakter als Defensivwaffe zur Deckung der eigenen Flanken, zur Behinderung feindlicher Truppenbewegungen bzw. deren Kanalisierung längst verloren.
In heutigen Auseinandersetzungen spielt die Landmine eine ganz andere Rolle – sie dient als Terrorinstrument einer Menschengruppe gegenüber einer anderen. Weite Landstriche in Afrika, Südamerika, Asien und auf dem Balkan sind durch Minen verseucht, so dass es den dort lebenden Menschen nicht möglich ist, ihre vom Krieg zerstörten Häuser wieder aufzubauen, landwirtschaftlichen Ackerbau und Viehzucht zu betreiben und ihren Lebensunterhalt selber zu bestreiten. Sie sind somit auf Hilfe von Außen angewiesen, die jedoch, wenn überhaupt, nur sehr spärlich fließt und in Zeit und Umfang immer nur begrenzt sein kann und wird. Um nicht zu verhungern, bleibt ihnen daher nur übrig, sich Tag täglich in Lebensgefahr zu begeben. Die Zahl der bekannten Zwischenfälle mit Minen verdeutlichen dies sehr genau.
Heldenratten - mit der Spürnase für TNT
Ratten können den Sprengstoff TNT riechen, der in vielen Landminen enthalten ist und sind dabei einfacher und billiger zu halten als Suchhunde. Vor drei Jahren bestanden die ersten Ratten den UN-Test für Minensuchtiere. Ende 2006 unterzeichneten elf afrikanische Regierungen ein Abkommen für mehr Stabilität und Entwicklung. Im Projektkapitel „Minenräumung“ bekannten sie sich zu der Ratten-Methode. Sie solle zur Räumung in drei Grenzgebieten angewandt werden. Eine unbekannte Zahl von Landminen bedroht dort Einwohner und tausende Kriegsflüchtlinge.
Bis jetzt hat APOPO einen halben Quadratkilometer Land in Mozambique sowie 38 Kilometer Straße und Böschungen für minenfrei erklärt. Bei der Räumungsaktion haben die Ratten 23 Personenminen und mehrere Blindgänger-Bomben gefunden. (Quelle: Die Welt)
Quellen und Links
- Human Rights Watch
- Aktionsbündnis Landminen
- Landmine Survivors Network
- Landminen bei Wikipedia
- Info und weiterführende Links zu Landminen bei UNICEF