Tatsache ist: Lebensmittelverschwendung ist ein globales Problem. Laut FAO landen jedes Jahr etwa 1,3 Milliarden Tonnen Essen im Müll – das ist ein Drittel aller produzierten Lebensmittel. In der EU fallen 70 Prozent dieser Lebensmittelabfälle in Haushalten, Restaurants und Kantinen an. Wir lassen Lebensmittel in unseren Kühlschränken verderben, wir kochen mehr, als wir essen können, und in Restaurant essen wir die Portionen nicht auf…
„Wir machen die Erfahrung, dass wir durch die Sensibilisierung der Großküchen die Vorteile der Abfallreduzierung sowohl aus Kosten- als auch aus Umweltsicht besser an Unternehmen und Einzelpersonen vermitteln können“, sagt Naomi MacKenzie. Sie und Anastasia Hofmann haben KITRO entwickelt, ein intelligentes Behältersystem, das mit Sensoren und visueller Erkennungssoftware ausgestattet ist und Restaurants und Lebensmittelgeschäften dabei hilft, Food Waste zu reduzieren.
Beiden Gründerinnen, die zuvor in der Gastronomie und in Großküchen gearbeitet hatten, fiel auf, wie viel genießbares Essen jeden Tag weggeworfen wurde. Sie wollten etwas dagegen tun und entwickelten eine komplett automatisierte, intuitive Methode der Abfallreduzierung, die die Arbeitsabläufe nicht unterbricht. „Unser Ziel ist es, eine innovative Lösung für Lebensmittelabfälle anzubieten, die Technologie in den Küchenbetrieb von Kantinen und Restaurants zu integrieren und konkrete Einblicke in die Thematik Food Waste zu geben. Auf diese Weise kann man erstmals die Gewinnmargen erhöhen und durch die genaue Zuordnung der Kosten und Identifizierung der wichtigsten Abfallquellen den vermeidbaren Abfall reduzieren“, so MacKenzie.
Die Software von KITRO trackt und misst alle Essensreste, die den ganzen Tag über in den Behälter geworfen werden, und erstellt detaillierte Berichte, die Restaurants und Gastronomiebetriebe dabei unterstützen, ein vollständiges Verständnis über ihre Lebensmittelabfälle zu erhalten: Was sind die Hauptbestandteile? Was die Hauptquellen? Wann und wie werden am meisten Lebensmittel verschwendet? Sobald das Unternehmen über diese Informationen verfügt, kann es konkrete Schritte unternehmen, um seine Abläufe zu ändern und effizienter zu gestalten.
Aktuell laufen Pilotprojekte von KITRO in der ganzen Schweiz. „Derzeit arbeiten wir mit Hotels, Restaurants, Betriebskantinen und Universitäten zusammen. Dabei sehen wir, dass unsere Lösung von den meisten Großküchen genutzt werden kann, dass sie aber die größten Vorteile für Filialen bietet, die in größeren Mengen produzieren – also Krankenhäuser, Schulen und größere Restaurants – und dort wegen der hohe Abfallmenge die größten Einsparungen erzielen kann.“
Und woher stammt der größte Teil der Abfälle? „Meist sind Überproduktion und zu große Portionen als die größte Abfallquelle – vor allem bei Buffets“, sagt MacKenzie. Nach den erfolgreichen Projektpiloten soll KITRO ab 2019 in der Schweiz verfügbar sein und planmäßig auch in die europäischen Nachbarländer expandieren.
Dieser Artikel ist eine Übersetzung von Lydia Skrabania. Das Original wurde auf unserer englischen Seite veröffentlicht.