Keine Datsche ohne Kompostklo!

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Nir Kaplan

Wenn wir uns eine Datscha pachten, dann bauen wir uns eine Komposttoilette (auch Biotoilette, Humustoilette, Trockentoilette genannt). Die Toiletten werden in Niedrigenergie-Häusern anstelle normaler Toiletten benutzt, in Schreber- und Waldkindergärten, als mobiles Klo auf Rädern für Veranstaltungen aller Art. Da ist was drin!

Autor*in Jenny Louise Becker, 05.09.10

Wenn wir uns eine Datscha pachten, dann bauen wir uns eine Komposttoilette (auch Biotoilette, Humustoilette, Trockentoilette genannt). Die Toiletten werden in Niedrigenergie-Häusern anstelle normaler Toiletten benutzt, in Schreber- und Waldkindergärten, als mobiles Klo auf Rädern für Veranstaltungen aller Art. Da ist was drin!

Neulich bei Freunden im Schrebergarten habe ich eine benutzt, und erwartete nach der Warnung der Besitzerin, sie würde gerade ziemlich stinken, da bei einer Party eine Menge Klopapier reingeworfen worden wäre, einen fiesen Donnerbalken: Es duftete dann aber eigentlich nur ein wenig nach feuchtem Sägemehl, was mich an frisch ausgemistete Pferde- oder Meerschweinchenställe erinnerte. „Eigentlich riecht sie gar nicht”, bestätigte die Toiletten-Eignerin noch mal nachdrücklich. „Die Toilette kommt ohne Chemie und Wasser aus, der Urin verdunstet über die Lehmwände und alles andere wird zu Kompost vermentiert, den wir auf die Blumenbeete geben.” So äußerte sich auch Stiftung Warentest bereits in der Ausgabe 6/1997 sehr positiv: „Geruchsminderung sehr gut, Handhabung: einfach. Man kommt völlig ohne Chemie aus, und am Ende blühen nicht die Algen im Gewässer, sondern die Blumen auf den Beeten.”

In Brasilien habe ich einen Israeli getroffen, der ein komplettes Psy-Trance Festival mit knapp 10.000 Festival-Besuchern im Amazonas mit Komposttoiletten versorgt hatte. „Da wird dann 2 Wochen vorher ein wenig gezimmert und genagelt,” meinte er, und „ruckzuck stehen da die nett anzusehenden Toiletten-Holzhäuschen, die nahezu sinnesschmeichelnde Toiletten sind und gegenüber den Dixies auch günstiger: Man investiert einmalig in Handwerker und hat dann lange Zeit Freude.” Die Aspekte der Nachhaltigkeit erschließen sich ja von selbst.

In diesem Praxisblatt Komposttoilette werden Erfahrungen im Raum Berlin und einige Anbieter zusammengefasst.

Hier wird das ganze System erklärt. Etwas knapper: die Komposttoilette in der Wikipedia

Bereits Friedensreich Hundertwasser bemerkte 1975: „Kunstdünger ist kein Ersatz. Beim Wasserklosett werden aus 1000 Gramm Scheiße 50000 Gramm Unrat-Gift. Beim Humusklosett 50 Gramm Rohstoff-Gold!“

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