ATMO PC: Dieser Computer macht deinen Arbeitsplatz zu einer Oase

Kompakt, energieeffizient, kleiner Fußabdruck: die Bio-Computer von ATMO PC.

Sie sind nicht gerade eine Augenweide, außerdem materialintensiv und verbrauchen viel Energie: Desktop-PCs. Das muss aber nicht sein: Zwei Italiener haben einen energieeffizienten Bio-Computer aus nachhaltigen Materialien entwickelt.

Autor*in Annalisa Dorigo:

Übersetzung Annalisa Dorigo, 28.08.17

Bei einem Grillabend im Grünen – vermutlich inspiriert von der Natur um sie herum – überlegten der IT-Spezialist Fabio Portesan und sein Freund Filippo Fassera, ein Tischler, wie großartig es wäre, einen umweltfreundlichen Desktop-Computer zu haben, der nicht nur weniger Energie als ein herkömmlicher PC verbrauchen, sondern den Arbeitsplatz zugleich verschönern würde.

Gedacht, getan: Sie machten sich an die Umsetzung ihrer Idee – und heraus kam der ATMO PC: eine kompakte, ökologische Alternative zu konventionellen Prozessoren – den wuchtigen Kästen, die wir normalerweise außerhalb unseres Sichtfelds unterm Schreibtisch verstauen.

Beim ATMO befindet sich der (wesentlich kleinere) Prozessor aus energiesparenden Komponenten in einem handgefertigten Gehäuse aus recyceltem, FSC-zertifiziertem Eschenholz. Auf dem Computer wächst Peperomia rotundifolia, eine Zierpfefferpflanze, die durch die Wärme und das Licht, die vom Computer erzeugten werden, bei optimalen Bedingungen wachsen kann – und ihre Umgebung zugleich mit Sauerstoff versorgt. Nach zwei bis drei Monaten kann die Pflanze umgetopft und durch eine neue ersetzt werden. Auf diese Weise können vier bis fünf der Pflanzen im Jahr wachsen und gedeihen – die Köpfe hinter ATMO nennen das Ganze „home reforestation“, Aufforstung für Zuhause.

Aber der Bio-Computer kann sogar noch mehr gute Stimmung verbreiten: Neben der Pflanze befindet sich eine Schale mit Steinen, die durch die PC-Wärme mit erhitzt werden. Wer’s mag, kann diese Steine mit ätherischen Ölen beträufeln und die Luft um seinen Arbeitsplatz so mit Duft erfüllen.

Verschönert die Umwelt nicht nur, sondern schont sie auch!

Das Verschönern des Arbeitsplatzes ist zwar ein netter Effekt, wesentlicher ist aber, dass die ATMO-PCs wenig Energie benötigen: etwa 60 bis 70 kWh im Jahr. Das ist nur ein Viertel dessen, was ein herkömmlicher Computer verbraucht. Es gibt sogar Modelle, die eine natürliche Ventilation zum Kühlen nutzen und somit nicht auf stromfressende Lüfter angewiesen sind.

Durch das schlanke Design benötigen die Computer von ATMO weniger Materialien; der Energieverbrauch ist dadurch sowohl bei der Herstellung als auch bei der Nutzung geringer. Das Team plant außerdem ein Upgrade-Kit, mit dem es möglich sein soll, die Geräte modular zu reparieren und so die Ressourcen weiter zu schonen und Elektroschrott zu reduzieren. Nicht zuletzt verspricht das Unternehmen für jeden verkauften PC einen Baum zu pflanzen.

Angesichts der stetig wachsenden Berge an Elektroschrott, der Ressourcenverschwendung bei Produktionsprozessen und der Treibhausgasemissionen, die wir um jeden Preis eindämmen müssen, können Bio-Computer eine nachhaltige Alternative sein, die den IT-Sektor ein wenig grüner gestalten könnte.

Du sprichst italienisch? Dann schau dir doch dieses Video von ATMO PC an:

Dieser Artikel ist eine Übersetzung von Lydia Skrabania und erschien zuerst auf unserer englischsprachigen Seite.

MARKIERT MIT
12 Tipps zum Energiesparen zu Hause

"Mach das Licht aus, wenn du nicht im Zimmer bist!" kennt man noch von früher. Heutzutage ist klar, dass Energiesparen nicht nur den eigenen Geldbeutel schont, sondern auch ein Beitrag zur Energiewende und gegen den Klimawandel ist. Hier findest du Tipps, wie du im Alltag durch kleine Handlungen etwas für dein grünes Gewissen tun kannst.

Sand – das gelbe Gold und seine Schattenseiten

Erdöl, Edelmetalle, Wasser. Jedes Kind weiß, dass es sich bei diesen Stoffen um heiß begehrte natürliche Ressourcen handelt. Doch ein fast allgegenwärtiger Stoff ist einer der gefragtesten Rohstoffe überhaupt und von der Erschöpfung bedroht: Sand.

karte_dezentrales_prinzi_cloudheat
© Cloud&Heat
Cloud&Heat verwandelt die Wärme aus Servern in warmes Wasser

Mit zunehmender Digitalisierung steigt der Bedarf an Servern, um die enormen Datenmengen speichern und verarbeiten zu können. Mit einem Serverschrank, der Wasser erhitzen kann, macht das Dresdner Startup Cloud&Heat die dabei entstehende Abwärme sinnvoll nutzbar.

Was tun mit Elektroschrott? Ab in den Briefkasten!

Elektrogeräte gehören nicht in den Hausmüll. Aber wohin mit ihnen, wenn sie ausgedient haben oder kaputt sind? Mit dem Dienst Electroreturn der Deutschen Post kann man sie einfach und bequem recyceln lassen.

Sechs Apps, die dir dabei helfen, deinen Alltag nachhaltig zu gestalten

Die Lebensmittel, die wir essen, die Kleider, die wir tragen, die Art, wie wir reisen; das alles hat einen Einfluss auf die Welt um uns herum. Wenn es aber darum geht, informierte Entscheidungen zu treffen, ist es nicht leicht, Fakten von Fiktion zu unterscheiden. Glücklicherweise gibt es eine Reihe an Smartphone-Apps, die informieren und uns aktivieren, beim Thema nachhaltiger Alltag zu punkten.

Retr3D baut 3D-Drucker aus Elektroschrott

Wie eine frei erhältliche Software in Verbindung mit "e-waste" Menschen in Entwicklungsländern eine Perspektive geben könnte.

3D-Drucker „BigDelta“ baut nachhaltige Häuser aus Matsch

Ein italienisches Unternehmen will dem globalen Wohnraum-Problem mit einem riesigen 3D-Drucker entgegentreten. Der zwölf Meter hohe Prototyp kann Lehmhäuser mit sechs Metern Durchmesser bauen und benötigt dafür so gut wie keine Materialkosten.

Denken in Kreisläufen – Die Circular Economy als Schlüssel für nachhaltiges Wirtschaften?

Die Idee einer Wirtschaft ohne Müll macht sich breit! Das viel diskutierte Model der Circular Economy - oder auch Kreislaufwirtschaft - verspricht nachhaltiges Wirtschaften zu belohnen - und das nicht nur mit Karmapunkten. Haben wir die Blaupause für eine faire Wirtschaft gefunden, die ökonomischen, ökologischen und sozialen Profit vereint? 

Baumsparen statt Bausparen: Der Wald als Geldanlage

Geld anlegen und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz leisten? Das geht. Mittels Baumsparvertrag, Waldsparbuch oder als Eigentümer einer Waldparzelle kann jeder in nationale und internationale ökologisch nachhaltige Aufforstungsprojekte investieren und Rendite erzielen.