Bei einem Grillabend im Grünen – vermutlich inspiriert von der Natur um sie herum – überlegten der IT-Spezialist Fabio Portesan und sein Freund Filippo Fassera, ein Tischler, wie großartig es wäre, einen umweltfreundlichen Desktop-Computer zu haben, der nicht nur weniger Energie als ein herkömmlicher PC verbrauchen, sondern den Arbeitsplatz zugleich verschönern würde.
Gedacht, getan: Sie machten sich an die Umsetzung ihrer Idee – und heraus kam der ATMO PC: eine kompakte, ökologische Alternative zu konventionellen Prozessoren – den wuchtigen Kästen, die wir normalerweise außerhalb unseres Sichtfelds unterm Schreibtisch verstauen.
Beim ATMO befindet sich der (wesentlich kleinere) Prozessor aus energiesparenden Komponenten in einem handgefertigten Gehäuse aus recyceltem, FSC-zertifiziertem Eschenholz. Auf dem Computer wächst Peperomia rotundifolia, eine Zierpfefferpflanze, die durch die Wärme und das Licht, die vom Computer erzeugten werden, bei optimalen Bedingungen wachsen kann – und ihre Umgebung zugleich mit Sauerstoff versorgt. Nach zwei bis drei Monaten kann die Pflanze umgetopft und durch eine neue ersetzt werden. Auf diese Weise können vier bis fünf der Pflanzen im Jahr wachsen und gedeihen – die Köpfe hinter ATMO nennen das Ganze „home reforestation“, Aufforstung für Zuhause.
Aber der Bio-Computer kann sogar noch mehr gute Stimmung verbreiten: Neben der Pflanze befindet sich eine Schale mit Steinen, die durch die PC-Wärme mit erhitzt werden. Wer’s mag, kann diese Steine mit ätherischen Ölen beträufeln und die Luft um seinen Arbeitsplatz so mit Duft erfüllen.
Verschönert die Umwelt nicht nur, sondern schont sie auch!
Das Verschönern des Arbeitsplatzes ist zwar ein netter Effekt, wesentlicher ist aber, dass die ATMO-PCs wenig Energie benötigen: etwa 60 bis 70 kWh im Jahr. Das ist nur ein Viertel dessen, was ein herkömmlicher Computer verbraucht. Es gibt sogar Modelle, die eine natürliche Ventilation zum Kühlen nutzen und somit nicht auf stromfressende Lüfter angewiesen sind.
Durch das schlanke Design benötigen die Computer von ATMO weniger Materialien; der Energieverbrauch ist dadurch sowohl bei der Herstellung als auch bei der Nutzung geringer. Das Team plant außerdem ein Upgrade-Kit, mit dem es möglich sein soll, die Geräte modular zu reparieren und so die Ressourcen weiter zu schonen und Elektroschrott zu reduzieren. Nicht zuletzt verspricht das Unternehmen für jeden verkauften PC einen Baum zu pflanzen.
Angesichts der stetig wachsenden Berge an Elektroschrott, der Ressourcenverschwendung bei Produktionsprozessen und der Treibhausgasemissionen, die wir um jeden Preis eindämmen müssen, können Bio-Computer eine nachhaltige Alternative sein, die den IT-Sektor ein wenig grüner gestalten könnte.
Du sprichst italienisch? Dann schau dir doch dieses Video von ATMO PC an:
Dieser Artikel ist eine Übersetzung von Lydia Skrabania und erschien zuerst auf unserer englischsprachigen Seite.