Welche Interessenvertreter treffen sich mit wem in Brüssel? Und über welche Themen wird dort geredet? Seit 2011 gibt es das sogenannte Transparenzregister in dem etwa 8.000 Lobbyorganisationen aufgeführt sind. Noch einen Schritt weiter ging man 2014: ab jetzt sollten Treffen von EU- Kommissaren auf freiwilliger Basis in öffentliche Kalender eingetragen werden.
Transparency International kritisierte schon damals die Freiwilligkeit, mit der EU-Kommissare keineswegs gezwungen wurden, diese Angaben zu machen und die Vielschichtigkeit der Dateneinträge, die dazu führte, dass sich die Einträge übergreifend nur schwer erfassen ließen. Daher hat die Organisation Ende letzten Jahr die Website EU Integrity Watch ins Leben gerufen. Integrity Watch gleicht seit dem alle Daten aus dem Transparenzregister und den Kalendereinträgen ab und sammelt diese.
Mit wenigen Klicks zum Durchblick


Die Website stellt in übersichtlichen Diagrammen dar, welche Kommissare oder Kabinettsmitglieder zum Beispiel am häufigsten aufgesucht werden und welche Interessenvertreter den meisten „Gesprächsbedarf“ haben. Beim Klick auf die einzelnen Gastgeber oder Organisationen filtert die Seite automatisch aus, wer sich mit wem getroffen hat, wie häufig und zu welchem Thema.
Ausgehend von diesen Daten hat Transparency International gleich noch eine Studie erstellt die verdeutlicht, dass vor allem finanzstarke Interessenvertreter sich am häufigsten mit Mitgliedern der EU treffen. Ganz vorne dabei sind hier die Finanz-, Energie- und die Digitalbranche.
EU Integrity Watch ist durchaus ein Meilenstein. Denn selbst der Otto-Normalverbraucher der sich, zu Recht, scheut, Informationen auf vielen Seiten zusammenzutragen, kann sich mit diesem Tool und wenigen Klicks einen Überblick über Lobbyaktivitäten in Brüssel verschaffen.
Alle Infos zur und auf der Plattform Integrity Watch findest du unter http://www.integritywatch.eu/