Erfolgreiche Integration bedeutet nicht nur Anpassung, sondern vor allem Austausch. Viele Bürger in Deutschland verstehen das und haben das Verlangen, Teil davon zu sein. Doch neben Arbeit und Alltag scheint die Hemmschwelle hoch, Informationen zu sammeln, Möglichkeiten auszuloten oder sich in Vereine einzutragen, um dann schließlich tätig werden zu können. Ob Sprachunterricht, Kinderbetreuung, Zimmervermietung oder zusammen kochen: Es muss nicht kompliziert sein! Die folgenden Plattformen machen es für Menschen mit guten Absichten leicht, die Integration Geflüchteter in Deutschland zu unterstützen.
Wefugees
Sobald geflüchtete Menschen in Deutschland angekommen sind, kommt vieles Neues auf sie zu: Besuche auf deutschen Ämtern, die Rechtslage als Geflüchtete*r und nicht zuletzt der Alltag und die Kultur in einem anderen Land. Das sind viele Fragezeichen! Genau dort setzt diese Online-Community an. Wefugees verbindet Geflüchtete, Experten (z.B. für bürokratische oder rechtliche Fragen) und jeden hilfsbereiten Zivilbürger über ein Frage-Antwort-Portal. Einen Unterschied machen ist hier leicht: Frage sehen, Antwort geben. Es braucht nur einen Blick auf die Website, einige Gedanken und ein paar Minuten. Der Aufwand ist klein, die Hilfe ist groß.
(Mit der Gründerin Cornelia Roeper haben wir im Juni 2016 übrigens ein Interview geführt.)
GoVolunteer
Als Verein oder Gruppe Helfer zu organisieren und als Bürger Hilfemöglichkeiten ausfindig zu machen kann mit viel Aufwand verbunden sein. GoVolunteer hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Hemmschwelle zu beseitigen, indem über die Plattform ebendiese beiden Gruppen zusammengebracht werden. Hier können Organisatoren ihre Ideen und Projekte zur Hilfe und Integration von Geflüchteten präsentieren und Freiwillige können auf einem Blick sehen, wo in ihrem Umfeld welche Art von Hilfe benötigt wird. Endlich ein geordneter Überblick über die vielen Möglichkeiten (auch im Kleinen) zu helfen! Mit einem Klick meldet man sich bei Projekten an und kann Gutes tun.
PRO ASYL
Pro Asyl ist wohl eine der bekanntesten Menschenrechtsorganisationen in Deutschland und setzt sich bereits seit den 80er Jahren für Menschen auf der Flucht ein. Abgesehen davon, dass die Website so oder so immer einen Besuch wert ist, hilft diese von Pro Asyl bereitgestellte Karte erheblich dabei zu realisieren a) auf wie viele Arten und Weisen man sich engagieren kann und b) wie einfach es ist tätig zu werden:
© Google My Maps
HelpTo
Über dieses Online-Portal für soziales Engagement kann man auf viele verschiedene Arten helfen: Sachspenden, Zeitspenden, ehrenamtliche Hilfe, Arbeitsangebote oder Wohnungsvermittlungen – Alles lässt sich schnell, einfach und mit ein paar Klicks bei HelpTo online stellen und kann dann von Bedürftigen in Anspruch genommen werden. Ist man sich noch unsicher, was man genau tun kann und sucht nach Wegen sich einzubringen, dann gewinnt man hier außerdem einen guten Einblick in die verschiedenen Initiativen, die in der eigenen Umgebung tätig sind. Noch ist das Portal leider nicht für alle Regionen Deutschlands verfügbar, jedoch wird das Netzwerk stetig größer.
Flüchtlinge Willkommen
Apropos Wohnungsvermittlungen – wenn du Platz hast (sei es ein Zimmer in einer WG oder eine ganze Wohnung) und Menschen in einer schwierigen Situation helfen möchtest, dann ist Flüchtlinge Willkommen dein Ansprechpartner! Die Plattform greift auf eine große Datenbank zurück, um wohnraumbietende und geflüchtete, wohnraumsuchende Menschen zusammenzubringen. Den Anfang machen ist auch hier einfach: Anmelden, einige Fragen zur Wohnsituation beantworten (z.B. wie viele Räume zur Verfügung stehen, welche Sprachen die Mitbewohner sprechen etc.) und vermittelt werden. Versteht man sich gut mit den potenziellen Untermietern/Mitbewohnern, dann kann auch schon eingezogen werden. Während ihr Zusammenwohnt steht euch die Plattform bei jeglichen Fragen stets mit Rat und Tat zur Seite.
Über den Tellerrand Community
Liebe geht durch den Magen! Über den Tellerrand kochen nimmt sich das zu Herzen und veranstaltet Kochkurse, die Geflüchtete, Beheimatete und ihre jeweiligen Kochkulturen zusammenbringen. Unter anderem durch Einnahmen dieser Kochkurse wird die über den Tellerrand Community finanziert, die nicht auf das klassische Model vom „Helfen und sich helfen lassen“ setzt. Ob es das gemeinsame Kochen, Fußballspielen oder Gärtnern ist – hier kannst du dich sehr einfach ohne viel Aufwand für Projekte anmelden, die vor allem den kulturellen Austausch in den Mittelpunkt stellen und so Integration fördern.
Falls du mehr wissen willst: Im Rahmen unseres RESET-Spezials: Flüchtlingshilfe 2.0 haben wir uns ausgiebig mit spannenden Projekten und Initiativen von, für und mit Geflüchteten auseinandergesetzt.
Und in unserem Artikel Integration durch Jobs – Jobbörsen und Initiativen für Geflüchtete auf einen Blick stellen wir Jobbörsen speziell für geflüchtete Menschen vor.