Innovative Ideen zur Energiegewinnung Teil 2: Das Satelliten-Kraftwerk

© Uta Mühleis

Riesige mit Solaranlagen bestückte Satelliten, die den gewonnenen Strom in einem gigantischen Strahl zur Erde senden – was wie eine Szene aus einem Science Fiction Film anmutet, könnte bald Wirklichkeit werden. Die schier unerschöpfliche Energie aus dem Weltall zu nutzen, ist ein langer Traum der Menschheit.

Autor*in RESET , 10.07.09

Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte und patentierte der Erfinder Nikola Tesla einen Empfänger zur Nutzung von Strahlungsenergie aus dem Weltall. Aber alle Versuche den Empfänger nachzubauen scheiterten. Die Kraft der Sonne zu nutzen, ist da sicherlich ein praktikabeler Ansatz. Die Sonnenkraft ist im Weltall fünf bis zehnmal höher als bei uns und sie scheint 24 Stunden am Tag. Eine amerikanische Firma will nun bis 2016 eine Weltall-Solarfarm bauen. Die eingesetzte Technologie ist eigentlich nicht neu. Bereits seit Jahrzehnten sind viele Satelliten zur eigenen Stromversorgung mit Solarzellen ausgestattet und senden hochfrequente Funksignale zur Datenübertragung auf die Erde. Dieser Ansatz wird auch beim Weltraum-Kraftwerk verwendet. Die mit Solarzellen ausgestatteten Satelliten richten sich immer nach der Sonne aus und funken den Solarstrom in Form von Mikrowellen zur Erde. Trotzdem stoßen die Wissenschaftler bei der Realisierung noch auf Hindernisse. Die geplante Anlage, die 200 Megawatt Strom liefern soll, wäre wohl zehnmal so groß wie die internationale Raumstation ISS.

Allein der Transport der Satelliten ins Weltall würde immense Kosten verschlingen und wahrscheinlich mehr Energie verbrauchen, als die Anlage je liefern würde. Auch die Übertragung und Umwandlung der Energie ist noch nicht komplett geklärt. Im September 2008 konnten Forscher zwar zeigen, dass per Mikrowellen drahtlose Energie über eine längere Strecke (148 Kilometer) übertragen werden kann. Aber ein großer Teil der Leistung ging dabei allerdings verloren und die Distanz aus dem Weltall ist mit 36 000 Kilometern auch wesentlich größer. Der Mikrowellen-Energiestrahl, der aus dem Weltall auf die Erde trifft, hat angeblich eine Breite von zwei bis drei Kilometern. Laut Aussagen der Forscher soll er weder Tier noch Menschen schaden. Der Monsterstrahl wird von einer ähnlich großen Antenne in Strom umgewandelt. Wie das genau von statten gehen soll, konnte noch nicht demonstriert werden. Die japanische Weltraumagentur Jaxa entwickelt seit 2008 ebenfalls ein Solarkraftwerk. Hier wird die Sonnenenergie mit Parabolspiegeln gesammelt und über spezielle Keramikplatten in Laser umgewandelt. Der Laserstrahl wird zur Erde gesendet und in Strom transformiert.

bild_2
©
Zeitraffer: Regenwaldschwund, Eisschmelze, Stadtendwicklungen aus Satellitensicht

Satellitenbilder der Jahre 1984 bis 2012 machen den Klimawandel sichtbar: wie Regenwald schrumpft, Einsschichten schmelzen oder Städe sich zu Megacities entwickeln. Das Projekt wurde von Google zusammen mit der NASA, dem U.S. Geological Survey (USGS) und dem TIME Magazine realisiert.