Meine Oma schaut schon immer gerne Fernsehen. Als ich neulich einen TV-Auftritt bei einem kleineren Fernsehsender hatte, rief ich sie an, damit sie sich meinen stolzen Moment ansehen kann. Es stellte sich heraus: Meine Oma schaut nur ARD, weil der Sender bei ihr auf den allerersten Kanal programmiert ist – und sie nicht weiß, wie sie die Sender umschalten kann. Das Handy, das ihr die besorgten Nachkommen einmal mitgebracht haben, liegt neben der Fernbedienung ungenutzt in der Ecke; zu kompliziert sind Bedienung und Navigation. Ich bin mir sicher: Meine Oma ist nicht die einzige Person, für die die wunderbaren Möglichkeiten der digitalen und telekommunikativen Welt verschlossen bleiben, weil die Macher der Technik bei ihren Kunden eher an die Digital Natives denken.
Ähnlich ausgeschlossen dürften sich Gehörlose, Blinde oder anderweitig in ihren Möglichkeiten eingeschränkte Menschen fühlen, denn Untertitel im Kino, Sprachführung bei Apps oder Computerprogrammen und intuitive Bedienelemente gehören eher zur Ausnahme als zur Regel. Dabei verfügen wir heute über mehr Möglichkeiten denn je, Barrieren in der analogen und in der digitalen Welt zu reduzieren. Um Ideen für mehr digitale Inklusion zu fördern und das Thema in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken, hat der Internetanbieter Unitymedia zusammen mit den Sozialhelden und dem Impact Hub Berlin jetzt den Wettbewerb „Digital Imagination Challenge“ ausgerufen.
„Viele Menschen sind durch verschiedenste Barrieren von der Mediennutzung ausgeschlossen. Wir sind daher sehr gespannt auf die Ideen und Prototypen, die bei dem Wettbewerb eingereicht werden. Die Challenge will die prämierten Ideen fördern, damit möglichst viele Menschen davon profitieren können. Zudem hoffe ich darauf, dass wir mit dem Wettbewerb wichtige Impulse für etablierte und neue Unternehmen geben können, damit der barrierefreie Zugang zu Medien immer mehr Wirklichkeit wird“, so Raul Krauthausen, Gründer der Sozialhelden und Aktivist für Inklusion und Barrierefreiheit.
„Digital Imagination Challenge“ – bewerben für Chancengleichheit im digitalen Raum
Bewerben können sich bei der Digital Imagination Challenge in Deutschland ansässige Start-Ups, Organisationen oder Initiativen, deren Geschäftsidee dazu beiträgt, Menschen mit besonderen Herausforderungen in die digitale Welt zu integrieren. Besonders willkommen sind dabei übrigens Bewerber mit einer inklusiven Teamaufstellung.
Alle eingereichten Bewerbungen werden auf der Webseite der Digital Imagination Challenge vorgestellt. Ein Expertenteam von Unitymedia, Sozialhelden und Impact Hub Berlin wählt aus allen Einreichungen die fünf besten Ideen und lädt die Nominierten nach Berlin ein. Dort durchlaufen sie vom 11. Januar bis zum 9. Februar 2018 ein individuell auf ihr Projekt zugeschnittenes „Bootcamp“ und professionelles Präsentationstraining, das sie auf ihren finalen Pitch auf dem Digital Imagination Award am 15. Februar 2018 vorbereitet. Die Jury vor Ort bestimmt anhand des Pitches dann drei Finalisten. Alle drei Erstplatzierten erhalten eine Folgeberatung von Unitymedia, Zugang zu den Netzwerken von Unitymedia und dem Impact Hub sowie eine Impact-Hub-Mitgliedschaft. Der erste Platz erhält zudem ein Siegerprämie über 15.000 Euro, der zweite Platz erhält 5.000 Euro.
Wie trifft die Jury die Vorauswahl? Die Projekte sollen eine bahnbrechende Idee darstellen, die gleichzeitig nachweislich umsetzbar und nachhaltig finanzierbar ist. Bewerbungen können bis zum 26. November 2017 auf www.unitymedia-digitalimagination.de eingereicht werden.