Zu einem Aufenthalt im Hotel gehören Seife, Shampoo und Body-Lotion ebenso zur Grundausstattung eines Zimmers wie ein frisch gemachtes Bett. Dabei ist die kleine Seife auch ein beliebtes Souvenir: Laut einer Studie nimmt beispielsweise in der Schweiz jeder dritte Hotelbesucher und jede dritte Hotelbesucherin die Seife mit.
Dass die Seifenreste der anGäste nicht unbedingt im Müll landen müssen, dafür sorgen Initiativen wie etwa die Non-Profit-Organisation Clean the World. Diese reinigt die Seifenreste, presst sie und verschickt diese an Länder, in denen der Hygiene-Artikel Mangelware ist. Nach eigenen Angaben sind bereits 44 Millionen Seifenstücke in 127 Länder verschickt worden und Krankheiten, die durch Mangel an Hygieneartikeln verursacht werden, können so zumindest etwas eingedämmt werden.
Studenten in Aachen haben sich dieses Konzept nun zu eigen gemacht und in Kooperation mit dem Lebenshilfe Aachen e.V. das Projekt reBubble entwickelt: Hier werden Seifenreste aus umliegenden Hotels der Region Aachen und Köln gesammelt und in der Werkstatt von körperlich beeinträchtigten Menschen zu neuen Hartseifestücken verarbeitet.
Die drei groben Arbeitsschritte – Säubern der Rohseife, Zerkleinern und Backen der Seife, Verpacken des Endprodukts – werden alle von Hand ausgeführt und sind genau auf die jeweiligen Handicaps der beteiligten Menschen zugeschnitten. So entstehen nicht nur neue Produkte mit einer jeweils eigenen Signatur der herstellenden Person, sondern auch nachhaltige Accessoires.
Die Macher, die selbst von der „sozialen Seife“ sprechen, wurden dafür im Herbst 2018 mit dem Deutschen Lokalen Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie „Nachhaltig produzieren und konsumieren“ ausgezeichnet.