Historisches: D-Day & Europawahl

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Heute vor 65 Jahren, am 6. Juni 1944, war der D-Day. In dieser Woche besuchte US-Prädident Obama die Gedenkstätte in Buchenwald, bezeichnete Deutschland als „engen Freund“ und bis morgen wählen 375 Millionen EuropäerInnen ein neues EU Parlament.

Autor*in RESET , 06.06.09

In den Medien ist das Gedenken an den D-Day in diesem Jahr nicht sehr präsent, andere Ereignisse überschatten die Erinnerung an einen Kontinent im Krieg, ein Europa vor dem Marshall-Plan, eine internationale Gemeinschaft am Abgrund. Ich gehöre der letzten Generation von jungen Menschen an, denen die Großeltern vom erlebten, vom überlebten Krieg berichten können/konnten. Die Senioren, deren Aufbauleistungen eine Nachkriegsgesellschaft möglich gemacht haben, sterben aus, und mit ihnen die erzählten Geschichten, die persönlichen Schicksalsschläge, die Berichte vom Leben im Krieg, Leben im KZ, Leben im Ghetto. Für die Generation Erasmus ist Europa der friedliche, der vernünftige, der gemäßigte Kontinent. Freizügigkeit, EURO-Zone, Bücher von Amazon.co.uk, Freunde aus Frankreich, KommilitonInnen aus Italien und Irland, der Jahresurlaub in Skandinavien, der Sommer nach dem Abitur mit Eurail. Die Euronen im Portmonnaie, die Idols aus UK, der Bachelor aus Bologna und die Gesetze aus Brüssel. Vor 65 Jahren, da gab es keine EU, keine Montanunion, keine Vereinten Nationen, kein europäisches Miteinander, keinen europäischen Frieden. Vor 65 Jahren war die Welt in Europa und Asien im Krieg. Vor 361 Jahren begann mit dem Westfälischen Frieden ein Europa, dass erst 341 Jahre später tatsächlich Kriegsfreiheit finden sollte. Und dann die Balkankriege. Die Geschichte Europas ist geprägt von Feindseligkeiten, blutigen Revolutionen, bewaffneten Auseinandersetzungen, Regimen, Tyrannen und einem über viele hundert Jahre erkämpften Status quo. Der europäische Friede ist eine höchst unwahrscheinliche, höchst wundersame, ja fabelhafte Entwicklung. Phänomenal – uns Europäer beneiden viele andere in dieser Welt, ob unserer zivilisierten, familiären und partnerschaftlichen Beziehungen. Beziehungen, die in Institutionen gegossen und durch diese geschützt sind. Institutionen, die uns Erinnern an unhintergehbare Statements, an gegebene Versprechen, an unsere Verbündeten und Freunde. Europa hat sich qua Region & Tradition zur Familie bekannt und kann nicht mehr zurück. Die EU, die europäischen Integrationsbemühungen, erinnern uns daran, wie es war, als Nationalstaaten den Krieg erklären konnten, als wir uns Feinde waren. Die europäischen Staaten haben sich einer freiwilligen Selbstkontrolle unterworfen, die immer mehr Befugnisse, immer mehr Macht und immer mehr Einfluss auf den Alltag ihrer BürgerInnen genießt. Die EU ist ein Bekenntnis zum Frieden, zur gemeinsamen Geschichte und zur geteilten Zukunft. Ein Grund, morgen wählen zu gehen.

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