Jedes Jahr am 18. Oktober wird der Tag gegen Menschenhandel begangen. Erstmals fand er 2007 statt. Bei Menschenhandel denkt man zuerst an Länder in Afrika oder Asien, doch auch innerhalb Europas gibt Menschenhandel. Davon betroffen sind vor allem Frauen und Kinder – sie werden zum Zweck sexueller Ausbeutung gehandelt, aber auch im Tourismus, im Reinigungs- und Haushaltsbereich, für die Kleinkriminalität oder die Bettelei. Männer landen oft in Bau und Landwirtschaft.
Auch groß angelegte Maßnahmen zur Prävention von Zwangsarbeit und Ausbeutung und Unterstützung von Betroffenen reichen nicht aus, um ausbeuterische Arbeit zu verhindern.
Solange sowohl die Wirtschaft rein profitorientiert handelt und Konsumenten fraglos nur die günstigsten Produkte kaufen, kann sich an der Situation der 7,4 Millionen Menschen, die sich in ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen befinden, nichts ändern.
Viele unserer Alltagsprodukte – Gemüse, Kleidung, Kosmetik – werden von Betroffenen von Menschenhandel produziert. Daher kommt dem Konsumenten eine wichtige Rolle im Kampf gegen Menschenhandel, Arbeitsausbeutung und Sklaverei zu: kauft dieser mit Verantwortung ein, trägt er zur Würde der Menschen bei, so Eurídice Márquez Sánchez, IOM-Koordinatorin (Internationale Organisation für Migration).
Beim Einkauf gibt es eine Reihe an Möglichkeiten zu erkennen, welche Produkte unter fairen Bedingungen hergestellt wurden.
* Mittlerweile in jedem Supermarkt angekommen ist das Fair-Trade-Siegel, das für gerechte Arbeitsbedingungen und angemessene Löhne steht. Vor allem Kaffee und Schokolade, aber auch viele andere Produkte tragen das Siegel. Mehr dazu in dem Artikel fair kaufen.
* Für faire Kleidung empfiehlt sich ein Blick auf die Homepage der Clean Clothes-Kampagne. Andere faire Kleiderhändler sind auch hier zu finden.
* Ein Siegel für faire IT gibt es noch (?) nicht, aber einige Kampagnen: Aktion Fair IT
* Vor allem darum, für Ausbeutung zu sensibilisieren, geht es der Kampagne „What´s behind the things we buy?“ auf buyresponsibly.org. Die seite bietet nebe Infos auch viele Aktions- und Verhaltenstipps.
* Im Zweifelsfall kann auch beim Händler selbst nachgefragt und auf diesem Weg wiederum Bewusstsein geschaffen werden.