Hautkrebs erkennen – mit künstlicher Intelligenz

Mittels Infrarot-Laser will magnosco krnkhaft verändertes Hautgewebe erkennen.

„Dermatofluoroskopie“. So heißt das Verfahren, mit dem das Startup Magnosco Hautärzte bei der Früherkennung von schwarzem Hautkrebs unterstützen will. Und die Erfolgsrate ist gut.

Autor*in Laura Wagener, 29.08.18

Langer Sommer, viele Sonnentage, mehr Tage an Strand oder Badesee – klingt erst einmal gut, oder? Doch der Klimawandel beschert uns in deutschen Breitengraden nicht nur tropische Sommerferien, sondern auch eine höhere Belastung mit UV-Strahlung. Und die erhöht das Risiko für Hautkrebs. Laut Techniker Krankenkasse ist Hautkrebs mit rund 200.000 jährlichen Neuerkrankungen die häufigste Krebsart in Deutschland. Die gute Nachricht: Selbst der gefährliche schwarze Hautkrebs, in der Fachsprache malignes Melanom genannt, hat bei frühzeitiger Diagnose gute Heilungschancen.

Hier setzt das Startup Magnosco an, das Ärzte mittels künstlicher Intelligenz bei der Erkennung von Hautkrebs unterstützen will.

Hautkrebsdiagnose mit Hilfe von nicht-invasiver Lasertechnik

Das Hauptziel von Magnosco ist es, die Diagnose von Hautkrebs stark zu vereinfachen. Bisher entnehmen Ärzte ihren Patienten bei dem Verdacht auf krankhafte Veränderungen ihrer Haut eine Gewebeprobe von der betroffenen Stelle und schicken diese dann zur Untersuchung in das Labor. Bis der Patient das Ergbnis der  Untersuchung erfährt, können einige Wochen vergehen. Ein recht aufwändiger und für die Patienten belastender Prozess. Auch die genaue Untersuchung verschiedener Leberflecke oder Hautverfärbungen wird bei diesem Verfahren sehr aufwändig.

Mit dem Verfahren von Magnosco könnte bald alles sehr viel einfacher, schneller und vor zudem treffsicherer werden. Das Zauberwort der Methode lautet „Dermatofluoroskopie“: Der in unserer Haut vorhandene Farbstoff Melanin wird dabei mit einem Infrarot-Laser bestrahlt und zum Fluoreszieren gebracht. Die Software des Programms vergleicht dann die Reflektion der bestrahlten Stelle mit anderen Proben von gesunder und erkrankter Haut. Da kranke Haut die Strahlung anders reflektiert als gesunde, kann sie mit vergleichsweise sehr großer Sicherheit angegeben, ob es sich bei dem untersuchten Muttermal um Krebs handelt oder nicht.

Ziel von Magnosco ist es jedoch nicht, die Arbeit von Ärzten zu ersetzen. Vielmehr soll die Technik die Arbeit von Ärzten vereinfachen, das Diagnoseverfahren beschleunigen und so eine noch höhere Früherkennung und rechtzeitige Behandlung von Hautkrebs ermöglichen. Im Moment ist die notwendige Technik noch relativ sperrig und teuer – eine Behandlung kostet Patienten zwischen 60 und 120 Euro. In den nächsten Jahren soll die Behandlung jedoch deutlich günstiger werden und auch die Technik handlicher und portabler werden, damit mehr Praxen und Krankenhäuser die Krebsdiagnose via künstlicher Intelligenz einsetzen können.

Dieses Video zeigt, wie die Diagnose mit dem Infrarot-Laser abläuft:

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