Hannah aus der Neunten erzeugt jetzt Strom aus der Meeresströmung Floridas

Was macht die 15-jährige Hannah Herbst, als sie von ihrer äthiopischen Brieffreundin erfährt, dass es dort keine verlässlichen Energie- und Stromnetze gibt? Klar, sie erfindet den Prototyp einer Turbine, mit der sich aus Meeresströmungen Energie gewinnen lässt. Ganz nebenbei gewinnt die Neuntklässlerin mit diesem Projekt auch den US-amerikanischen Wettbewerb “Young Scientist Challenge”.

Autor*in Simon Dupree, 04.02.16

Im Bereich der Stromerzeugung durch Meeresströmungen gibt es bisher noch keine marktreife Technologie. Dabei steckt in dieser Art der Energiegewinnung höchstes Potential! Im Gegensatz zu Luft hat Wasser nämlich eine wesentlich höhere Dichte. Daraus folgt, dass bei gleichbleibender Strömungsgeschwindigkeit die Leistung einer Wasserströmung ca. 1000-fach höher ist als die einer Luftströmung. Daher genügt auch das eher gemächliche Tempo von Ebbe und Flut, um ausreichend Strom zu erzeugen. Ein veranschaulichendes Beispiel der hohen Energieeffizienz unserer Meeresströmungen stammt vom Bureau of Ocean Energy Management. Die dortigen Wissenschaftler fanden heraus, dass „nur“ ein Tausendstel des Energiepotentials aus dem Golfstrom bereits reichen würde, um 35% der Infrastruktur Floridas mit genügend Strom zu versorgen.

Meeresströmung setzt Hannahs Turbine in Bewegung

Die Schülerin Hannah Herbst machte sich also Gedanken darüber, wie man die Kräfte der Natur auf simple Weise in Strom umwandeln könnte…

…und erfand daraufhin eine Art Miniturbine. Das Prinzip: Die Wasserkraft im Meer setzt einen Propeller in der Turbine in Gang. Die so gewonnene Energie wird auf einen Generator übertragen und dort in Strom umgewandelt.

Mithilfe eines 3D-Druckers wurde sodann der erste Prototyp hergestellt und bereits vor der Küste Floridas erfolgreich getestet. Bisher wurden mithilfe der Turbine nur LED-Lichter betrieben, doch das soll sich bald ändern. Hannah möchte das Konzept derart skalieren, dass mithilfe der Turbine nicht nur ganze Häuser sondern auch Entsalzungsanlagen zur Trinkwasseraufbereitung betrieben werden können. Mit einem Stückpreis von 12 US-Dollar könnte Hannahs Miniturbine damit tatsächlich zur Verbesserung der weltweiten Lebensqualität beitragen.

Mit ihrer Erfindung gewann Hannah sogar die renommierte „Discovery Education 3M Young Scientist Challenge“ und trägt fortan den Titel “America´s Top young Scientist”. Das gewonnene Preisgeld von umgerechnet 22.000 Euro legt Hannah weise an: Sie schenkt es ihrer äthiopischen Brieffreundin (Quelle: trendsderzukunft.de).

MARKIERT MIT
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Erneuerbare Energien: Windkraft

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