Ökologische Weihnachtsbäume
Die meisten Bäume, die bei Baumverkäufen angeboten werden, stammen von Plantagen aus Skandinavien, Osteuropa oder Irland. Außer den CO2-intensiven, langen Transportwegen spricht noch ein anderer Grund dafür, sich nach Alternativen umzusehen: Bei der Aufzucht der Bäume werden Gifte und Dünger eingesetzt, die Böden und Grundwasser, Flüsse und Seen belasten.
Am korrektesten ist natürlich: kein Weihnachtsbaum!
Die umwelt- und ressourcenschonendste Variante ist die Rückkehr zum christlichen Gabenbaum, der meist aus irgendeinem Laubbaumgeäst bestand. Das können Äste sein, die beim Auslichten und Zurückschneiden anfallen – im eigenen Garten, beim Nachbarn oder in öffentlichen Grünanlagen. Die Äste lassen sich dann mit einiger Phantasie in einen festlichen „Christbaum“ verwandeln.
Ökologische Baumkulturen
Wer nicht auf den echten „Tannebaum“ verzichten möchte, für den sind anerkannt ökologischen Weihnachtsbaumkulturen eine Alternative. Diese verzichten auf mineralische Düngung und jeglichen Pestizideinsatz.
- Berlinern sei eine korrekte Kieztanne empfohlen, alle anderen haben auch die Möglichkeit, sich über Mein Nordmann online einen Baum zu bestellen und bekommen das chemiefreie Gewächs direkt an die Tür geliefert.
- Einen fairen Weihnachtsbaum bekommst du bei Fair Trees: Das Unternehmen ist Mitglied von Fair Trade Dänemark und hat sich eine faire Produktion gegenüber Menschen und Umwelt entlang der gesamten Lieferkette auf die Fahnen geschrieben. Für jeden verkauften Weihnachtsbaum gehen laut Fair Trees 0,675 Euro in die Entwicklung des örtlichen Gemeinwesens in Georgien, woher der Großteil des Saatguts für die Weihnachtsbaumproduktion stammt. Auf der Website von Fair Trees kannst du herausfinden, ob es die fairen Bäume in deiner Gegend gibt.
- Eine Übersicht bietet Robin Wood: Der Verein hat zertifizierte Betriebe und Verkaufsstellen mit ökologischer Weihnachtsbaumkultur nach Bundesländern geordnet zusammengestellt: Wo Weihnachtsbäume kaufen?
Mythos Pottbaum: Dass ein Weihnachtsbaums mit Wurzeln und Topf baumfreundlicher ist, stimmt leider nur sehr eingeschränkt:
Der größte Teil dieser Bäume überlebt das Weihnachtsfest nur wenige Wochen oder Monate. In den warmen Wohnungen wachen die Bäume aus ihrer Winterruhe auf und beginnen auszuschlagen. Wird der Baum dann ausgesetzt, geht er meistens sehr schnell ein. Lebende Bäume sind nur bei richtiger Pflege sinnvoll: Am besten ist es, den Baum im Topf an einem kühlen Ort, z.B. in der Garage oder im Treppenhaus, bis zum Frühjahr aufzubewahren und erst nach dem Frost auszupflanzen. In der Wohnung regelmäßig gießen nicht vergessen und am besten nachts an einen kühlen Ort tragen!
Was ist ein Baum ohne Weihnachtsbaumschmuck?
Müll spart, wer auf Plastikschmuck wie Lametta, Kugeln oder Plastiksterne verzichtet. Wie wäre es stattdessen mit natürlichem, eher klassischem Baumschmuck wie Zapfen von Fichten, Lärchen oder Kiefern, leuchtend roten Hagebutten oder Berberitzenfrüchten, Walnüssen, getrockneten Äpfeln oder anderem Obst, vielleicht auch Strohsternen, bunten (Baum)Wollbändern und Gebäck? Mit z.B. Wasserfarbe oder anderen umweltverträglichen Farben lässt sich das Ganze auch bunt gestalten.
Schlemmen mit gutem Gewissen
Allgemein gilt: Achte auf biologische, saisonale und lokal produzierte Lebensmittel, damit die Speisen nicht um die halbe Welt zu dir gelangen. Erdbeeren im Winter – das muss nicht sein! Außerdem gilt gerade beim Fleischkonsum die Devise: „weniger ist mehr“: Damit verbesserst du deine Öko-Bilanz enorm. Der WWF erklärt hier ausführlich, warum weniger Fleischkonsum sinnvoll ist.
Beim Einkauf für das Weihnachtsmenü solltest du außerdem darauf achten, dass gerade importierte Lebensmittel wie Zitrusfrüchte, Kakao oder Kaffee fair gehandelt sind. Mehr Infos zu Siegeln und Co findest du in unserem Artikel Fair kaufen.
Grünes Verpacken
Im Artikel Geschenke mit Sinn haben wir bereits über öko-korrekte Geschenk- und Spendenmöglichkeiten berichtet. Nun geht es um die bereits vorhandenen Präsente: Auch deren Verpackung lässt sich umweltfreundlich gestalten.
Am wenigsten Müll macht: keine Verpackung! Wer nicht darauf verzichten möchte, kann gebrauchtes Geschenkpapier aufheben und wieder verwenden oder Recycling-Geschenkpapier (mit dem Blauen Engel), Packpapier oder Zeitungspapier verwenden. Besser als Klebestreifen sind Schnüre aus Naturfasern. Schön und wiederverwertbar sind auch selbstgenähte oder gekaufte Geschenkbeutel aus Stoff, Papiertaschen und mit Zeitungen oder Zeitschriften beklebte oder bemalte Dosen und Kartons. Die Verzierung lässt sich bei einem Waldspaziergang finden: Zweige, Zapfen, Nüsse, getrocknete Früchte und Blätter. Mehr Tipps dazu findest du im Artikel Geschenke umweltbewusst verpacken.
Spenden und/statt Schenken
Brauchen wir wirklich noch einen Schal? Das zehnte Parfüm? Die zwanzigste Krawatte? Wie wäre es denn, mit einem Geschenk mehr als eine Person zu beglücken? Spenden statt Schenken ist eine Tradition, die ihren Weg von Nordamerika nach Europa gefunden hat. Die Idee dahinter: Im Namen einer Person wird Geld an eine Organisation oder ein Projekt gespendet. Also: Für deine Oma spendest du eine Ziege in Afrika und für deinen Bruder verhilfst du Kindern und Jugendlichen zu einem Computerraum. Für jeden lässt sich etwas Passendes finden. Denn: Hilfsbedürftige gibt es überall, sinnvolle Projekte auch. Hier gibt es die handverlesenen Projektempfehlungen des RESET-Teams: Top 10 Spendenprojekte
Weitere Tipps, wie du das ganze Fest nachhaltig gestalten kannst, findest du in unserem Artikel Feste feiern – Umwelt schonen!
Schöne Weihnachten wünscht das RESET-Team!