Dass Wachstumszahlen wie das Bruttoinlandsprodukt nur begrenzte Aussagekraft für die Entwicklung eines Landes haben, sagen inzwischen auch viele Ökonomen. Was aber stattdessen nehmen?
Inzwischen gibt es eine Vielzahl an Indizes, die weitere oder andere Faktoren kombinieren. Je nachdem, welche Faktoren in die Konstruktion solcher „Mash-up”-Skalen einfließen und wie sie gewichtet werden, sind die Ergebnisse andere – und Länder demnach unterschiedlich „hoch“ oder „niedrig” entwickelt.
Einen interessanten Weg geht das Projekt Yourtopia der Open Knowledge Foundation. In Form eines Quiz’ kann man hier selbst Kategorien auswählen und gewichten, was wichtig ist. Wiegt Bildung mehr als Wirtschaft? Oder eher Gesundheit? Welche Kennzahlen sollten wie stark einfließen?
Ausgangspunkt dafür sind die Kategorien und Gewichtigungen des Human Development Index, der jährlich vom Entwicklungsprogramm UNDP der Vereinten Nationen ermittelt wird. Die lassen sich per Schieberegler nachjustieren. Wer sich durchklickt, bekommt eine Weltkarte und ein Ranking derjenigen Länder, die am besten zum eigenen Index passen.
Das Projekt hat gerade auch eine Auszeichnung bekommen: den dritten Platz beim „Apps for Development”-Wettbewerb der Weltbank. Beim Wettbewerb ging es darum, die Datenbestände der Weltbank zu durchforsten, um mehr Aufmerksamkeit auf die Millennium-Entwicklungsziele der UN zu lenken. Alle Einreichungen gibt es auf der Wettbewerbs-Site.
Mein „Yourtopia” ist übrigens Island.