GiftedMom – SMS-Service für Schwangere und Mütter

Eine App hilft, die Gesundheit von Müttern und Schwangeren in Afrika zu verbessern. GiftedMom nutzt mobile Technologie, um Müttersterblichkeit zu bekämpfen. 

Autor*in Hanadi Siering, 26.12.16

Übersetzung Marisa Pettit:

Die soziale Initiative GiftedMom nutzt SMS, Sprachnachrichten und GPS, um möglichst viele Frauen über ihr Handy zu erreichen und sie mit teils persönlich zugeschnittenen Informationen bezüglich ihrer Schwangerschaft und Gesundheit zu versorgen. Das Ziel ist es, die Müttersterblichkeit mit moderner Technologie zu bekämpfen. 

Die App richtet sich vor allem an Frauen in afrikanischen Ländern, unter denen Handynutzung weit verbreitet ist. Die App erinnert an bevorstehende Impfungen und klärt über verschiedene gesundheitsrelevante Themen auf. Mütter und schwangere Frauen werden vom lokalen Gesundheitspersonal registriert und erhalten so aktuelle Infos per SMS. Frauen, die nicht lesen können, erhalten alternativ Sprachnachrichten. Bisher wurden über 6.000 Nachrichten – vor allem in Kamerun und Nigeria – abgesetzt.

Tricycle bringt Patientinnen zum Arzt

Informationen werden nicht nur versendet – Nutzerinnen haben auch die Möglichkeit, Fragen zu stellen, die von medizinischem Fachpersonal beantwortet werden. Kommt es einmal zu einer Notfallsituation, können die Frauen über die App einen Notruf absetzen und ein lokales Tricycle – eine Art Rikshaw, welches über GPS den Standort findet – kommt und bringt die Patientin zum nächsten Arzt oder Gesundheitszentrum. Die Technologie zum Orten benötigt dafür nicht einmal Internet und ist daher besonders in entlegenen Gegenden praktisch.

GiftedMom hat auch eine App für Teenagerinnen und Frauen, die das erste Mal schwanger sind, entwickelt, die schon über 1.000 Mal heruntergeladen wurde.

Im Oktober dieses Jahres erhielt GiftedMom für seinen sozialen und ökologischen Wirkansatz den empowering people. Award der Siemens Stiftung. Der internationale Wettbewerb zeichnet die innovativsten Low-Tech-Lösungen aus, deren Anspruch es ist, auf nachhaltige Weise das Leben in Entwicklungsländern zu verbessern.

Philippinen: mit Tablet für eine bessere Gesundheitsversorgung

Eines der Millenium-Entwicklungsziele der Philippinen ist die Verbesserung der Gesundheit von Müttern und Kindern. Zwar ist in den letzten Jahren die Zahl der Müttersterblichkeit zurückgegangen, doch reicht dies lange nicht aus, um das Ziel zu erreichen. Community Health Teams nutzen jetzt Tablets, um ihre Gesundheitsversorgung zu verbessern und zuverlässiger zu machen - dank e-AKap.

Indonesien: SMS-Service schützt Mutter und Kind

Immer noch sterben auf der Welt viele Mütter und Neugeborene an den Folgen schwangerschaftsbedingter Komplikationen. In Indonesien ist diese Rate besonders hoch. Ein SMS-Informationssystem will genau das jetzt verhindern.

Müttersterblichkeit per SMS bekämpfen

An keinem Ort in Indien sterben mehr Mütter als im Bundesstaat Assam. Dort wird ihnen systematisch der Zugang zu Ärzten und Krankenhäuser verwehrt. Diskriminiert werden vor allem die Frauen der Adivasi, die dadurch die meisten Todesopfer zu beklagen haben. Über dieses Problem wird weder berichtet, noch wird etwas dagegen getan. Bis jetzt! Das Projekt End Maternal Mortality Now will per SMS den Frauen helfen!

Das Handy als Entwicklungsmotor

Ein Leben ohne Handy – das ist für die meisten von uns kaum vorstellbar. Von einem exklusiven Spielzeug hat sich das Mobiltelefon in kürzester Zeit zu einem täglichen Begleiter fast wie von selbst über die ganze Welt verbreitet. Fast 7 Milliarden Menschen nutzen heute ein Handy - keine Technologie hat die Welt bisher schneller erobert.