Rund um den Globus macht sich der Klimawandel immer deutlicher bemerkbar. Auch bei uns reicht ein Blick aus dem Fenster, um die Auswirkungen des sich verändernden Klimas zu sehen: Die Bäume in unseren Städten vertrocknen aufgrund der Dürre der letzten Jahre und tragen langfristige Schäden davon. Das führt dazu, dass immer mehr Bäume gefällt werden und ihre Lebensdauer sinkt.
Um unsere Stadtbäume zu erhalten müssen sie also regelmäßig gegossen werden – eine Mammutaufgabe! Die Bevölkerung wurde daher regelmäßig zur Unterstützung aufgerufen und viele Gießkannen Wasser wurden zu Bäumen getragen – allerdings weitgehend unkoordiniert. Dabei werden natürlich viele Bäume vergessen, während andere sogar zu viel Wasser abbekommen. Dazu kommt: die richtige Bewässerung bedarf auch ein Grundwissen, weil Bäume je nach Alter, Standort und Baumart unterschiedlich viel Wasser benötigen.
Das neue Projekt „Gieß den Kiez“ möchte die Bürger*innenbeteiligung bei der Bewässerung städtischen Grüns koordinieren und wichtiges Wissen vermitteln. Auf der Plattform kannst du dich über die Bäume in deiner Nachbarschaft und ihren Wasserbedarf informieren. Außerdem ist es möglich, einzelne Bäume zu abonnieren und zu markieren, wann du sie gegossen hast. Dazu werden auf der interaktiven Karte ein Großteil der Berliner Straßen- und Anlagenbäume – aktuell 625.000 Bäume! – gezeigt. Die Karte zeigt auch die Niederschlagsmenge der letzten 30 Tage bei jedem Baum an, ob diese in der Zeit bereits gegossen wurden und die Lage von öffentlich zugänglichen Wasserpumpen. Außerdem kannst du über die Karte mehr über einzelne Bäume erfahren. Sobald du einen Baum anklickst, werden dir die Baumart, die „Trinkgewohnheiten“ und einige interessante Fakten angezeigt.
Die Daten stammen vom Geoportal Berlin, dem Deutschen Wetterdienst und Open Street Map. An der vollständigen Darstellung aller Berliner Stadtbäume wird aktuell noch gearbeitet.
“Gieß den Kiez” ist ein Projekt des CityLAB Berlin. Das CityLAB wiederum ist ein Projekt der Technologiestiftung Berlin und wird durch die Berliner Senatskanzlei gefördert. Gemeinsam mit einem großen Netzwerk aus Verwaltung, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Start-ups arbeitet das öffentliche Innovationslabor an neuen Ideen für ein lebenswertes Berlin.
Bisher gibt es die Karte nur für Berlin – aber vielleicht werden ja bald auch andere Städte angeboten. Bedarf gibt es allemal.