Eine globale Pandemie, wirtschaftliche Rezession, die Klimakatastrophe und Kriege bereiten den jüngeren Generationen große Sorgen. Während die Millennials und die Generation Z – also die 19- bis 39-Jährigen – seit langem auf einen sozialen Wandel drängen, haben viele jetzt finanzielle Sorgen, weil sie sich ökologisch nachhaltige Entscheidungen nicht mehr leisten können. Das sind die Ergebnisse des Deloitte Global 2022 Gen Z and Millennial Survey, in dessen Rahmen mehr als 20.000 junge Menschen aus 46 Ländern in Nordamerika, Lateinamerika, Westeuropa, Osteuropa, dem Nahen Osten, Afrika und dem asiatisch-pazifischen Raum befragt wurden.
Wachsende Bedeutung von Klimaschutzmaßnahmen
Es dürfte nicht überraschen, dass der Klimawandel jüngeren Generationen ein Hauptanliegen ist – denn jünger bedeutet ja, dass sie die Generationen sind, die mit den Folgen dessen fertig werden müssen, was aktuell auf diesem Planeten geschieht. Einem UN-Bericht zufolge sind ohne entsprechende Maßnahmen 3,6 Milliarden Menschen von Überschwemmungen in den Städten, Wasserknappheit und Hungersnöten, die mit den steigenden Temperaturen einhergehen, bedroht. Rund zwei Drittel der Befragten der Deloitte-Studie gaben an, dass sie bereits persönlich von Unwetterereignissen betroffen waren, was den dringenden Handlungsbedarf unterstreicht.
Millennials und die Generation Z setzen sich schon lange für Veränderungen ein, aber viele haben nun das Gefühl, dass die Welt an einem entscheidenden Punkt angelangt ist. Der Umfrage zufolge ist die überwiegende Mehrheit (90 Prozent) der Befragten bemüht, die eigenen Auswirkungen auf die Umwelt zu verringern. Dazu gehören:
- kleine alltägliche Maßnahmen wie der Kauf von Secondhand-Kleidung und wiederverwertbaren Gegenständen oder die Beschaffung von lokalen und biologischen Lebensmitteln.
- nachhaltigen Produkten den Vorzug geben – 64 Prozent der Gen Z würden mehr bezahlen, um ein ökologisch nachhaltiges Produkt zu kaufen, verglichen mit 36 Prozent, die ein billigeres Produkt wählen würden, das nicht so nachhaltig ist.
- trotz der derzeitigen finanziellen Engpässe plant die Hälfte, in Zukunft in Solarzellen und Elektrofahrzeuge zu investieren.
Die befragten Millennials und Gen Zs auf der ganzen Welt sind entschlossen, sich für die dringlichsten Probleme der Gesellschaft einzusetzen. Sie sind der Meinung, dass es Unternehmen und Regierungen an der nötigen Überzeugung mangelt, und viele drängen ihre Arbeitgeber*innen dazu, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Weniger als ein Fünftel der Befragten ist der Meinung, dass sich ihre Arbeitgeber*innen wirklich für die Bekämpfung des Klimawandels engagieren und fordern, dass sie konkreten Klimamaßnahmen wie dem Verbot von Einwegplastik und der Bereitstellung von Schulungen, die den Mitarbeitenden helfen, bessere Umweltentscheidungen zu treffen, Vorrang einräumen.
Lebenshaltungskosten sind ein Hauptanliegen
In diesem Jahr haben die Lebenshaltungskosten den Klimawandel als das beunruhigendste Thema unter den jüngeren Generationen überholt. Es wird immer schwieriger, im Alltag zurechtzukommen, ganz zu schweigen von einem komfortablen Ruhestand:
- Etwa ein Viertel der Generation Z (25 Prozent) und der Millennials (21 Prozent) geben an, dass sie ihre monatlichen Lebenshaltungskosten nicht bequem bezahlen können.
- Etwa drei Viertel der Generation Z (72 Prozent) und der Millennials (77 Prozent) stimmen zu, dass die Kluft zwischen den reichsten und den ärmsten Menschen in ihrem Land immer größer wird.
Die Einsparung von Ausgaben wie Pendeln, Kleidung, Reinigung und mehr ist einer der Hauptgründe, warum viele junge Menschen hybride Arbeitsformen oder Fernarbeit bevorzugen. Einige nutzen die Vorteile der Fernarbeit sogar, um in weniger teure Städte umzuziehen.
Entscheidungsträger*innen müssen zuhören – und handeln
Zwei Generationen junger Menschen sind zutiefst verunsichert, was die Zukunft unseres Planeten und ihre Fähigkeit, für das Leben auf diesem Planeten aufkommen zu können, angeht. Es ist eine Stimmung, die Regierungen und große Unternehmen zum Anlass nehmen müssen, weitreichende Maßnahmen zu ergreifen, um nachhaltige Ergebnisse zu erzielen. Die Forderungen der Bürger*innen nach umweltfreundlicheren Technologien und einem verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen dürfen nicht unbeantwortet bleiben.