Das ganze Projekt Energy Observer umfasst sowohl ein Boot als auch eine für die Dauer von sechs Jahren geplante Expedition in 50 Länder und 101 Häfen. Dies können in Bezug auf die Energiewende besonders beispielhafte Orte sein, aber auch durch den Klimawandel bedrohte Gegenden. Zudem werden auch verschiedene Events wie die UN-Klimakonferenzen, Bootsausstellungen oder Messen zu neuen Technologien angesteuert. Ähnlich wie beim Projekt Solar Impulse 2 geht es darum, die technische Machbarkeit im Praxistest auszuloten aber auch Bewusstsein für die Notwendigtkeit der Energiewende zu schaffen.
Das Wasserstoffboot hat jede Menge Technik zur Erzeugung regenerativer Energie an Bord
Das Boot ist ein umgebauter Rennkatamaran, der 1983 in Kanada konstruiert wurde und an diversen Segelregatten teilnahm. Der Wasserstoff für die Brennstoffzelle wird aus Meerwasser gewonnen. Da die Wasserstoffgewinnung aber auch Energie benötigt, gibt es ein ganze Reihe von Technik zur Energieerzeugung an Bord. Auf dem Deck sind 130 Quadratmeter Solarpanele angebracht und das Boot verfügt über zwei um eine vertikale Achse rotierende Windkraftanlagen. Zusätzlich gibt es noch ein Kite-Segel. Es kann unterstützend eingesetzt werden, aber auch zur Wasserstoffproduktion beitragen, wenn die Elektromotoren vom Antriebsmodus auf Wasserstoffgenerierung umgeschaltet werden.
Um nutzbar zu sein, wird das Meerwasser zunächst per Umkehrosmose entsalzt. Dann wird es mit einem Elektrolyseur in Wasserstoff und Sauerstoff gewandelt, wobei der Sauerstoff in die Umgebungsluft entweicht. Der so generierte Wasserstoff kann in insgesamt 2.656 Liter fassenden Tanks bei einem Druck von 30 Bar gespeichert werden und ist der Brennstoff, mit dem die Energie für zwei Elektromotoren erzeugt wird.