Wir haben durch unser Verhalten in unseren vier Wänden einen wichtigen Einfluss auf den Energieverbrauch. Jedes Mal, wenn wir die Heizung aufdrehen, den Wasserkocher einschalten oder uns einen Film anschauen, wird Strom und Energie benötigt. Da ein großer Teil unseres Stroms nach wie vor aus fossilen Energieträgern wie Kohle gewonnen wird, tragen wir mit unserem Stromverbrauch zur Freisetzung von Kohlenstoffdioxid bei. Mehr dazu erfährst du in unserem Artikel Erneuerbare Energien – klimafreundlich und zukunftsfähig.
Doch es gibt einiges, was du tun kannst, um Energie zu sparen:
1. Sparsame Geräte ohne Akku
Telefone, Rasierapparate und elektrische Zahnbürsten mit direktem Netzanschluss verbrauchen deutlich weniger Strom als Akku-Geräte. Das EU-Energielabel gibt dir über die Effizienz deiner Geräte bei Neuanschaffung Auskunft!
2. Stecker raus
Stand-By-Betrieb kann dich im Jahr einiges kosten. Also am besten Stecker ziehen oder Steckdosenleiste mit Netzschalter kaufen, da genügt nur ein Knopf zum Ausschalten. Es lohnt sich ebenfalls, den Ausschaltknopf deines Computers zu drücken – 70 Prozent der Energie schluckt der Computer auch dann, wenn gar nicht daran gearbeitet wird.
3. Richtiger Kühlschrank am richtigen Ort
Wenn du einen neuen Kühlschrank brauchst, achte auf den Stromverbrauch und das Energielabel, A++ oder A+++ sollte er mindestens haben. Frag dich, wie groß er wirklich sein muss und ob du ein Gefrierfach brauchst. So kannst du wiederum Strom und Geld sparen! Stell den Kühlschrank an einem kalten Ort auf und kühle nicht mehr als notwendig. Pro Grad werden vier Prozent mehr Strom verbraucht. Und wenn du in den Urlaub fährst, gönn deinem Kühlschrank auch einen: Abtauen und ausschalten.
4. Mit Gas kochen
Ein Gasherd verbraucht im Vergleich zum Elektroherd nur etwa die Hälfte an Primärenergie. Das Gas erzeugt direkt Wärme, während der Strom erst unter hohem Aufwand aus anderen Energieträgern gewonnen werden muss. Dadurch wird, wenn man den deutschen Strommix zugrunde legt, beim Kochen mit Gas etwa halb so viel CO2 freigesetzt. Mehr zum Thema Gas erfährst du im Artikel Klimafreundlich Kochen und Heizen mit Biogas.
5. Heizung runter, Tür zu
Bevor der Winter beginnt, entlüfte die Heizungen – pure Energiefresser. Es lohnt sich, die Temperatur für jedes Zimmer individuell einzustellen, denn jedes Grad weniger spart etwa sechs Prozent Heizenergie. Als Richtwerte gelten: Schlafzimmer 16 bis 18 Grad Celsius, Küche 18 bis 20 Grad Celsius, Kinderzimmer 20 Grad Celsius, Wohnzimmer 20 bis 22 Grad Celsius und Bad 23 Grad Celsius. Und wenn du lüftest, dann richtig: besser Stoßlüften als die Fenster kippen.
6. Licht aus
Faustregel Nummer eins ist natürlich, alle unnötigen Lichter auszuschalten. Warum zum Beispiel Räume beleuchten, in denen sich niemand aufhält?
Energiesparlampen sparen im Vergleich zur Glühlampe nicht nur 70 Prozent Strom und Betriebskosten, sondern auch 80 Prozent CO2 bei der Herstellung. Jedoch stehen auch sie im Vergleich zur herkömmlichen Glühbirne nicht im allerbesten Licht da. Sie enthalten giftiges Quecksilber und sind deswegen Sondermüll. Eine Alternative ist daher die LED-Lampe. Sie ist in der Anschaffung zwar teurer, was sich durch den geringen Energieverbrauch aber bald rechnet – im Vergleich werden hier 85 Prozent Energie gespart. Mehr Vor- und Nachteile kannst du in unserem Artikel Was nun – Energiesparlampe oder LED nachlesen.
7. Kleine Küchenhelfer
Man muss nicht für alles den Herd benutzen. Wasserkocher, Eierkocher und Kaffeemaschine verbrauchen rund 40 Prozent weniger Energie als eine elektrische Herdplatte. Achte beim Wasserkocher darauf, nicht mehr Wasser als notwendig einzufüllen, sonst steigen der Energiebedarf und der CO2-Ausstoß unnötig. Hinsichtlich der Ökobilanz solltest du auf Espressomaschinen verzichten, die Pads aus Aluminium verwenden, das in der Herstellung energieintensiv und umweltbelastend ist.
8. Plastiktüte ade
Für die Herstellung von Plastiktüten und Verpackungen wird, genau wie bei deren Entsorgung, Energie benötigt und CO2 ausgestoßen. Nimm dir eine Tasche oder einen Beutel von zu Hause mit und kauf lieber Produkte, die nicht dreifach verpackt sind. Falls es doch mal nicht anders geht, verwende die Tüte mehrfach und achte danach auf das richtige Recycling! Mehr Alternativen zu Plastik findest du in unserem Artikel Genug vom Plastikwahn? Es geht auch anders.
9. Sparsam waschen
Eine Vorwäsche braucht es im Normalfall nicht. Du kannst getrost mit einem Sparprogramm waschen. Senkst du die Waschtemperatur noch dazu von 60 auf 30 Grad Celsius, wird nur ein Drittel des Stroms verbraucht. Und natürlich ist es immer besser, mit dem Waschen zu warten bis die Maschine voll wird. Tipps zum umweltschonenden Waschen mit nachhaltigen Reinigungsmitteln bekommst du im Artikel Clean and Green.
10. Wasserverbrauch senken
Mit einem Sparduschkopf kannst du bis um die Hälfte weniger Wasser verbrauchen, ohne davon überhaupt etwas zu merken. Wodurch nicht nur die Wasser-, sondern auch die Energiekosten sinken. Ein Sparspülkasten hilft dir den Wasserverbrauch pro Spülgang von neun auf sechs Liter zu senken. Verwendet man die Spartaste, reduziert er sich sogar auf 3 Liter. Hände mit kaltem Wasser zu waschen und den Hahn während des Putzens zuzudrehen sind mittlerweile Wasserspar-Klassiker. Mehr zu indirektem Wasserverbrauch erfährst du in unserem Artikel zum Wasser-Fußabdruck.
11. Wechsel zu Ökostrom
Kleiner Aufwand, großes Ergebnis: Durch den Wechsel zu einem Ökostrom-Anbieter vermeidet ein durchschnittlicher Drei-Personen-Haushalt mit einem Verbrauch von 2.900 Kilowattstunden rund 820 Kilogramm CO2 pro Jahr. Der Wechsel ist unkompliziert und kostenlos und die Tarife sind mittlerweile oft sogar günstiger als die von konventionellen Anbietern. Jetzt zu 100% Ökostrom wechseln!
12. Energiesparen mit digitalen Helfern
Woher sollst du wissen, wie viel du einsparen kannst, wenn du deinen eigenen Energieverbrauch nicht kennst? Zum Glück gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Tools, Apps und Webseiten, die dir deinen Verbrauch anzeigen beziehunsgweise diesen digital steuern.
- Das Gerät Amphiro zeigt deinen Wasser- und Energieverbrauch direkt unter der Dusche an. So kannst du deinen Energiebedarf ermitteln und ein Bewusstsein dafür entwickeln.
- Mithilfe der Software-Lösungen von Greenpocket, die deine Verbrauchsdaten anschaulich und transparent visualisieren, kannst du deine Umweltbilanz verbessern und deine Energiekosten senken.
- Du brauchst einen neuen Kühlschrank? Die App Ecogator berät dich beim Kauf stromsparender Geräte. Durch den Energielabel-Scanner können direkt im Geschäft Stromkosten und Stromverbrauch verschiedener Produkte verglichen werden.
- Die Heizungs-App von Tadoº erkennt in Verbindung mit einem smarten Thermostat, wo du bist und steuert entsprechend der Tageszeit und Sonneneinstrahlung die Heizungstemperatur.
In unserem Artikel Smart Metering – Die Zukunft des Energiesparens erfährst du alles zu den Hintergründen intelligenter Energieversorgung.
Weiterführende Links
- Broschüre des Umweltbundesamts: Energiesparen im Haushalt
- Produktempfehlungen vom Ökoinstitut
- Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft CO2Online bietet online Infokampagnen, Energiespar-Checks und Praxistests, die zum Einsparen von CO2 beitragen sollen. Wir haben zum Beispiel bereits über ihre Kampagne Smergy berichtet.
Dieser Artikel wurde im Februar 2013 erstmalig veröffentlicht. Im Dezember 2023 wurde der Artikel aktualisiert.