Elektroschrott hat den am schnellsten wachsenden Anteil am weltweiten Müllberg. Die europäische Umweltbehörde hat berechnet, dass die Menge an Elektroschrott – jährlich nahezu 40 Millionen Tonnen – rund dreimal schneller wächst als jede andere Art von Hausmüll. Doch genau genommen ist vieles davon gar kein Müll. Mit den E-Geräten entsorgen wir nicht nur wertvolle Ressourcen wie Edelmetalle (Gold, Palladium, Silber) und seltene Erden, sondern auch Giftstoffe wie Blei, Quecksilber, Arsen, Kadmium oder Beryllium.
Die Folgen für Mensch und Natur sind verheerend. Mehr dazu gibt es in unserem Hintergrund-Artikel zu Elektroschrott.
Was kann jeder tun, um den Berg aus Elektroschrott nicht weiter wachsen zu lassen?
1. Reparieren
An allererster Stelle steht natürlich, als Konsument*in das eigene Konsumverhalten zu hinterfragen. Muss es wirklich ein neuer Laptop sein oder lässt sich der alte nochmal reparieren oder aufmöbeln? Ist die neue Kamera, das Handy, die Stereoanlage wirklich so viel besser?
- Auf MeinMacher.de finden sich jede Menge anerkannte Fachbetriebe, die sich um defekte Geräte kümmern. Einfach Gerätetyp und Wohnort eingeben und einen geeigneten Fachbetrieb finden.
- Für Hobbybastler*innen: Auf der Plattform iFixit findest du leicht verständliche Reparaturanleitungen für Geräte aller Art und ein großes Angebot an Ersatzteilen. Mehr Infos dazu gibt es im Artikel iFixit – Reparieren leicht gemacht.
2. Bewusst Kaufen
Laptop ist nicht gleich Laptop! Die Hersteller haben sehr unterschiedliche Standards in der Rohstoffgewinnung und bei den Arbeitsbedingungen. Auch die Haltbarkeit der Geräte und die Möglichkeiten des Recyclings sind bei den Herstellern verschieden gewichtet. Sei vorab gut informiert! Helfen kann dabei zum Beispiel der Ratgeber zu Grüner Elektronik, den Greenpeace regelmäßig aktualisiert.
3. Gebraucht Kaufen, Leihen, Verkaufen, Spenden!
Statt jedes Mal ein neuwertiges Gerät zu kaufen, ist es nicht nur billiger, sondern auch ökologisch sinnvoll, die diversen Kauf- und Tauschbörsen im Internet oder in lokalen Kleinanzeigern zu nutzen. Und vielleicht findet sich hier auch jemand, der sich für deine ausgemusterten Geräte interessiert. Hier findest eine Übersicht: Meins ist Deins – Teilen macht glücklich.
Eine weitere tolle Möglichkeit, dein ausgedientes Gerät einem guten neuen Zweck zukommen zu lassen, bietet labdoo. Dort kannst du es spenden, damit es aufbereitet mit sinnvoller Lernsoftware Kindern auf der ganzen Welt weitergegeben werden kann. Auch der Verein Hey, Alter! hat ein ähnliches Konzept.
4. Entsorgen
Klare Vorgaben für die Rücknahme und umweltverträgliche Entsorgung von Elektroschrott macht das sogenannte Elektrogesetz. Es schreibt vor, dass wir unsere ausrangierten Elektronik-Altgeräte bei den kommunalen Sammelstellen abgeben müssen. Deutschlandweit gibt es rund 1.500 kommunale Sammelstellen – die Recycling- und Wertstoffhöfe – bei denen du Altgeräte kostenlos abgeben kannst.
Außerdem sind seit 2015 Elektrogeschäfte mit mehr als 400 Quadratmetern Fläche verpflichtet, alte Elektrogeräte beim Neukauf eines gleichwertigen Geräts zurückzunehmen. Kleine Geräte (bis 25 Zentimeter Kantenlänge) wie Handys, Ladegeräte, Modems oder Toaster müssen auch ohne Neukauf angenommen werden. In beiden Fällen muss kein Bon für die Altgeräte vorgezeigt werden.
- Infos über Sammelstellen in deiner Nähe findest du bei deiner Stadtreinigung
- Große Geräte wie Waschmaschinen und Kühlschränke kannst du auch gegen eine Gebühr von dem kommunalen Entsorgungsbetrieb abholen lassen. Und oftmals nehmen die Hersteller auch das alte Gerät bei Lieferung eines neuen mit.
- Wenn du größere Geräte umweltgerecht entsorgen möchtest oder nicht ganz sicher bist, wo du bestimmte Materialien abgeben sollst, dann kannst du auf dem deutschlandweiten Verzeichnis deinschrottplatz.de nach passenden Recycling-Höfen und Schrottplätzen in deiner Nähe suchen. Du kannst auf der Seite nach verschiedenen Materialien filtern und findest dort auch entsprechende Zertifikate der Schrottplätze.
- Tipps zur Entsorgung von Handys findest du in unserem Artikel Verwertung gebrauchter Mobiltelefone.
Dieser Artikel wurde im Juni 2013 erstmalig veröffentlicht und im Oktober 2023 aktualisiert.