Elektronik: Besser mieten statt kaufen

Elektronische Geräte können über Commown bequem gemietet und repariert werden - das sorgt für mehr Nachhaltigkeit.

Commown vermietet über eine Plattform ökologische und modulare Smartphones, Kopfhörer, Laptops und Computer. Damit möchte die Kooperative den Elektronikkonsum nachhaltiger und verantwortungsvoller gestalten.

Autor Luisa Ilse, 20.11.23

Übersetzung Christian Nathler:

Negative Auswirkungen prägen den Lebenszyklus elektronischer Geräte: Die Herstellung und Entsorgung von elektronischen Produkten ist häufig mit schlechten Arbeitsbedingungen, hohen CO2-Emissionen und Umweltzerstörung verbunden. Doch es gibt Möglichkeiten, sich für Elektronik zu entscheiden, die einen verantwortungsvollen Anspruch hat oder bereits gebraucht ist.

Wie funktioniert Commown?

Commown geht noch einen Schritt weiter. Über ihre Plattform bietet die Kooperative nachhaltig hergestellte und modulare Produkte wie Smartphones, Kopfhörer, Laptops und Computer mit einem umfangreichen Service zum Mieten an.

Um die negativen Auswirkungen des Lebenszyklus zu minimieren, strebt Commown eine maximale Verlängerung der Lebensdauer für die Elektronikprodukte an. Dafür eignen sich besonders Geräte, die reparierbar und langlebig sind. Das Interesse der Kooperative besteht – anders als bei der Herstellerfirma – also darin, die Elektronikmieter*innen während der gesamten Nutzung zu begleiten und die Geräte möglichst lange nutzbar zu machen.

Doch auch Vermietungs-Unternehmen können ein Interesse an häufigen Reparaturen oder anderen kostspieligen Services entwickeln. Aus diesem Grund hat sich Commown für die Unternehmensform der gemeinnützigen Genossenschaft entschieden. So tritt die Gewinnoptimierung in den Hintergrund. Gleichzeitig kann jede*r Kund*in an der Genossenschaft teilhaben und einen sinnvollen Beitrag leisten.

Welche Vorteile bringt das Konzept mit sich?

Neben dem offensichtlichen Vorteil, nachhaltige Geräte zu nutzen, gibt es weitere Argumente für das Konzept von Commown. So ist der Ansatz über die gesamte Nutzungsdauer betrachtet häufig günstiger als konventionelle Gerätekäufe, da das gemietete elektronische Produkt oft länger genutzt werden kann und keine zusätzlichen Kosten durch anfallende Serviceleistungen entstehen. Außerdem wirkt dieser Ansatz dem gängigen Modell des Verkaufs von Geräten mit strukturell geplanter Obsoleszenz entgegen.

Aktuell sind über Commown über 4000 vermietete Geräte im Betrieb. Steigt das Interesse und die Nachfrage an diesem und ähnlichen Konzepten, könnte langfristig ein Umdenken im Elektroniksektor bewirkt werden – und mehr Herstellerfirmen sowie Verkaufsstellen und -plattformen wären zu nachhaltigen Lösungen verpflichtet.

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