Die Vorräte an fossilen Energieträgern schwinden, die Energiewende ist unausweichlich. So viel steht fest. Doch beim Wechsel von Kohle, Erdgas und Erdöl hin zu sauberen Energien muss in Deutschland noch eine Menge passieren. Auch im Verkehrssektor gibt es noch viel Potenzial, das nicht annähernd ausgeschöpft ist.
Elektrofahrzeuge bieten zwar die Möglichkeit, erneuerbare Energien – Sonnen- Wind- und Wasserkraft – im Straßenverkehr effizient zu nutzen – nur gibt es bislang leider kaum entsprechende Autos auf deutschen Straßen. Eine Million Elektrofahrzeuge in Deutschland bis 2020 – das war das ambitionierte Ziel der Bundesregierung. Derzeit ist man allerdings noch sehr weit davon entfernt. Laut dem europäischen Autoindustrie-Verband Acea sind es gerade einmal 0,6 Prozent. Daran hat auch die Elektroauto-Prämie nichts geändert, mit welcher der Kauf von E-Autos attraktiver werden sollte.
In anderen europäischen Ländern werden Elektrofahrzeuge deutlich besser angenommen. Dass in Deutschland bislang so wenige Menschen mit Strom fahren wollen, hat wohl vor allem damit zu tun, dass auf hiesigen Autobahnen kein Tempolimit herrscht. Denn gerade bei Geschwindigkeiten über 130 km/h entlädt sich der Akku von Elektroautos sehr schnell. Auch wenn die zweite Generation von E-Autos bzw. deren Akkus gegenüber der ersten schon deutlich aufgeholt hat, können sie in puncto Reichweite mit einem Diesel- oder Benzin-Auto (noch) nicht mithalten.
Die Ökostrom-Tankstelle für zu Hause
Für Fahrten im Stadtverkehr reicht ein Elektrofahrzeug aber allemal. Trotzdem stellt sich die Frage: Wo kann das Auto geladen werden? Die Infrastruktur für öffentliche Strom-Ladesäulen ist noch stark ausbaufähig.
Hier setzt eeMobility an. Das Münchener Startup – „ee“ steht für „easy electric“ – will mit seinem Konzept den Einstieg in die Elektro-Mobilität erleichtern, sowohl für Unternehmen als auch für Privatleute. Dem Ansatz folgend, dass E-Autos nur bei längeren Fahrten unterwegs, sonst aber am Wohnort geladen werden, stellt eeMobility eine für jeden Fahrzeugtyp geeignete Wallbox zur Verfügung, mit der das Fahrzeug zu Hause geladen werden kann. Der Ladevorgang soll dabei schnell und sicher erfolgen – und mit 100 Prozent Ökostrom. Das Besondere hierbei ist die sogenannte „Smart-Charging-Funktion“: Das Fahrzeug wird, wenn möglich, immer dann geladen, wenn Stromüberschüsse vorhanden sind, also vor allem nachts.
Das 2015 gegründete Unternehmen bietet für eine monatliche Flatrate einen Komplettservice. Auch die Installation, Instandhaltung und Abrechnung wird von eeMobility übernommen. Darüber hinaus bietet das Unternehmen eine App an, mit der Kunden Zugang zu 3.000 öffentlichen Ladesäulen in ganz Europa haben.
Auch wenn ein weiterer Ausbau von Ladesäulen unbedingt notwendig ist, um die Attraktivität von E-Autos zu steigern – das Angebot von eeMobility ist ein vielversprechender Ansatz.
Auch andere Startups, wie z.B. Plugsurfing, arbeiten intensiv an neuen Ansätzen, um die Ladeinfrastruktur auszubauen, leichter zugängich zu machen und den Bezahlvorgang zu erleichtern. Riesiges Potential haben Lösungen für kabelloses Laden, da sie den Aufwand für das Laden minimieren. British Induction z.B. testet spezielle Fahrbahnen, die E-Autos während der Fahrt aufladen können und das Freiburger Startup Blue Inductive hat eine Technologie entwickelt, mit der E-Autos kabelos geladen werden können und gleichzetig auch Energie aus dem Fahrzeug ins Stromnetz eingespeist werden kann.