Baus Taka App bringt Abfallmanagement in Mombasa voran

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Eine neue App bietet Nutzer*innen in Mombasa die Möglichkeit, Abfälle sammeln und recyceln zu lassen und damit Geld zu verdienen.

Autor*in Joseph Maina:

Übersetzung Luisa Ilse, 17.04.24

Die große kenianische Stadt Mombasa hat seit langem mit der Verschmutzung durch Plastik und ineffizienter Abfallentsorgung zu kämpfen. Ein Großteil des städtischen Abfalls wird gesammelt und wahllos auf öffentlichen Deponien entsorgt – ohne Rücksicht auf die richtige Sortierung und den Wert, den das Recycling für die Gemeinschaft haben kann.

Viele Abfallsammeldienste legen ihre eigenen starren Bedingungen und Routinen für die Abfallsammlung fest und lassen den Kund*innen wenig Spielraum, um zu entscheiden, wann und wie ihr Abfall abgeholt werden kann.

Dies hat Baus Taka Enterprise, ein Unternehmen für die Entsorgung fester Abfälle, zur Entwicklung eines neuen Konzepts veranlasst. Es ermöglicht Grundstückseigentümer*innen und der Allgemeinheit, Abfälle zu sammeln, in verschiedene geeignete Kategorien zu trennen und dabei auch noch Geld zu verdienen.

Geld für Müll? Baus Taka schafft Anreize für die Müllabfuhr

Mit der App von Baus Taka können die Nutzer*innen Abfallentsorgungsdienste von unterwegs buchen. Das Unternehmen hat außerdem Anreize für die Nutzung des Services geschaffen, indem es Geld auszahlt und ein einlösbares Punktesystem anbietet. So soll ein größerer Markt angesprochen werden – unabhängig von den Kenntnissen oder der Einstellung zum Recycling.

Das im März 2021 eingetragene Unternehmen Baus Taka hat sich zum Ziel gesetzt, eine Kreislaufwirtschaft, den Schutz der Meere und die Gesundheit der Gemeinschaft zu fördern. Gleichzeitig sollen Frauen und Jugendlichen aus unterversorgten Gemeinden im Bezirk Mombasa Beschäftigungsmöglichkeiten geboten werden. Das Unternehmen ermöglicht es der Gemeinschaft auch, durch den Handel mit Plastikabfällen ein sinnvolles Einkommen zu erzielen.

Mit der mobilen Anwendung von Baus Taka, die sowohl im Playstore und Appstore als auch über die USSD-Plattform (Unstructured Supplementary Service Data) verfügbar ist, können die Nutzer*innen die Müllabfuhr direkt über ihr Smartphone buchen.

Auf die Frage nach den Beweggründen für die Entwicklung der Baus Taka App erklärt Dr. Tayba Hatimy, Mitbegründerin und CEO von Baus Taka Enterprise, dass diese aus einer Kombination von Umweltanliegen, Interesse an gesellschaftlichem Engagement und dem Wunsch, Technologie für soziale Zwecke einzusetzen, entstanden ist.

„Wir erkannten den dringenden Bedarf an innovativen Lösungen, um diese Probleme anzugehen und ihre schädlichen Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit, die Umwelt und die marinen Ökosysteme zu mindern“, erklärt Dr. Hatimy.

Einfaches Einsammeln von Abfällen ist entscheidend für den Aufschwung

Die Nutzung der mobilen Plattform ist nach wenigen einfachen Schritten möglich: Registrierung, Buchung des Dienstes, Bestätigung des Empfangs der Anfrage durch Baus Taka und Zuweisung des Standorts des Nutzenden an das nächstgelegene verfügbare Abfallsammelteam durch das Backend des Systems, das auf GPS-Tracking basiert.

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Dr. Tayba – CEO und Mitbegründerin von Baus Taka Enterprise.

Danach folgt die Abholung, bei der die zugewiesenen Abfallsammler*innen zum Standort der Benutzer*innen kommen, um den Abfall abzuholen. Die Nutzenden werden im Voraus über die Ankunftszeit informiert, um sicherzustellen, dass sie auf die Abholung vorbereitet sind. In der letzten Phase, wenn der Abfall abgeholt wurde, erhalten die Nutzer*innen eine Benachrichtigung, die den Abschluss der Dienstleistung bestätigt.

„Insgesamt vereinfacht die Baus Taka App den Prozess der Müllabfuhr, indem sie den Nutzenden eine bequeme Plattform für die Buchung von Dienstleistungen bietet und eine rechtzeitige und effiziente Abfallentsorgung sicherstellt, was zu einer saubereren und gesünderen Umwelt beiträgt“, sagt Dr. Hatimy.

Dr. Hatimy fügt hinzu, dass die Baus Taka App eine entscheidende Rolle bei der Trennung von Kunststoffen und dem Handel damit spielt, indem sie den Nutzer*innen eine Plattform bietet, mit der sie ihre wiederverwertbaren Kunststoffabfälle effektiv verwalten und zu Geld machen können.

Bei der Kunststofftrennung können die Nutzenden die App verwenden, um verschiedene Arten von Kunststoffabfällen wie PET-Flaschen, HDPE-Behälter und PVC-Materialien zu kategorisieren und zu trennen. Um eine ordnungsgemäße Trennung und Wiederverwertung sicherzustellen, geben die Nutzer*innen einfach die Menge und Art der Kunststoffabfälle, die entsorgt oder gespendet werden sollen, ins System ein. Neben den Geldanreizen gibt es Punkte, die für ambulante Gesundheitsdienste eingelöst werden können.

 Nutzung der Landessprache für den Kontakt zu den Gemeinschaften

Neben der mobilen App hat Baus Taka eine USSD-Plattform in der Landessprache Kisuaheli entwickelt, die speziell auf informelle Abfallmanager*innen und einkommensschwache Gemeindemitglieder zugeschnitten ist.

„Diese USSD-Plattform bietet eine einfache und leicht zugängliche Möglichkeit für Menschen ohne Smartphone oder Internetzugang, sich an der Abfallentsorgung und am Recycling zu beteiligen“, so Dr. Hatimy.

„Durch den Einsatz der USSD-Technologie wollen wir informelle Abfallentsorger und Gemeindemitglieder in die Lage versetzen, eine wichtige Rolle bei der Förderung nachhaltiger Abfallentsorgungspraktiken und Umweltschutzmaßnahmen in ihren Gemeinden zu spielen.“

Die Gründer*innen ließen sich außerdem von dem Potenzial der Abfallbewirtschaftungsinitiative inspirieren, lokale Gemeinschaften zu stärken und wirtschaftliche Möglichkeiten zu schaffen – insbesondere für Frauen und marginalisierte, gefährdete Gruppen.

Durch die aktive Einbindung von Haushalten, Unternehmen, Abfallsammler*innen und -verwerter*innen in den Abfallbewirtschaftungsprozess möchte Baus Taka ein Gefühl der Eigenverantwortung und der kollektiven Verantwortung für den Umweltschutz fördern.

Mit der Entwicklung der App nutzt Baus Taka die Möglichkeiten der Mobiltechnologie, um die Abfallsammlung, -trennung und -verwertung zu optimieren und so Effizienz, Transparenz und Verantwortlichkeit zu fördern.

„Insgesamt dient die Baus Taka-App als umfassende Lösung für die Trennung von Kunststoffen und den Handel mit ihnen. Sie ermöglicht es den Nutzenden, ihre wiederverwertbaren Kunststoffabfälle effizient zu verwalten und gleichzeitig zu einer nachhaltigeren Kreislaufwirtschaft beizutragen“, erklärt Dr. Hatimy.

Als Herausforderungen für die App führt sie die Akzeptanz und das Bewusstsein der Nutzenden an. Dagegen bestünden verbesserungswürdige Bereiche in der Notwendigkeit einer Offline-Funktion, um mehr Nutzer*innen zu helfen – insbesondere in abgelegenen und unterversorgten Regionen.

Dr. Hatimy erklärt weiter, dass die Nutzung von Datenanalysen und Erkenntnissen dazu beitragen kann, Trends, Muster und verbesserungswürdige Bereiche in der Abfallwirtschaft zu identifizieren. Darüber hinaus besteht ein Bedarf an verbesserten Strategien zur Einbindung der Gemeinschaft, um das Bewusstsein für die App zu schärfen, die Nutzerakzeptanz zu fördern und das Gefühl der Eigenverantwortung bei den Nutzenden zu stärken.

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