Die Idee für die App kam den beiden Gründern von Ecotastic, Fabian Lindenberg und Ralf Gehret, in Kalifornien, auf dem Uni-Campus, wo die Deutschen neun Monate lang studierten. Um zur Uni zu kommen, nahmen ihre Kommilitonen lieber ein Auto. Sie schlossen sich jedoch zu keiner Fahrgemeinschaft zusammen, so wie es ökologisch nachhaltig gewesen wäre. „Wir überlegten, wie wir ihnen einen Anreiz bieten könnten, stattdessen Fahrgemeinschaften zu bilden oder den Shuttle-Bus der Uni zu nutzen“, sagt Lindenberg.
Ein Jahr später gründeten die beiden zusammen mit Anna Yukiko Bickenbach eine Belohnungs-App, die Menschen dazu animieren soll, im Alltag umweltgerecht zu handeln. Wer die App auf seinem Handy installiert, kann Punkte für umweltfreundliches Verhalten sammeln. Die User, die beispielsweise Fahrgemeinschaften nutzen, um zur Arbeit zu kommen oder einen Energiesparplan für ihre Heizung erstellen, werden belohnt. Dafür müssen sie nur ein Foto ihrer guten Tat hochladen, die dann von den anderen Nutzern bewertet wird. Die gesammelten Punkte können gegen Gutscheine eingetauscht werden.
Mit einem Trick zur Nachhaltigkeit beitragen
Um das Projekt zu finanzieren, haben die drei Gründer vor allem in die eigene Tasche greifen müssen. Hilfreich war auch ein Gründer-Stipendium, welches sie ergattert haben, und das Preisgeld beim Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg. Auch auf der Cebit 2013 haben die drei jungen Gründer ihre Software vorgestellt. Sie kam bei den Besuchern gut an, was sicherlich dem gesellschaftlichen Trend zu verdanken haben, dass sich immer mehr Menschen dabei gut fühlen, wenn sie auch der Umwelt Gutes tun. Gutes Gewissen sells!
Deshalb bleiben die Begründer realistisch: „Wir streben nicht die Transformation des Menschen zum Voll-Öko an“, sagt Lindenberg, „sondern glauben, dass schon die vielen kleinen Schritte unserer Nutzer zusammengenommen eine große Wirkung erzielen können.“ Mit ihrer App wollen sie eher die große Massen erreichen als echte Ökos, denn diese hätten bereits ein ausgeprägtes Umweltbewusstsein. Das grüne Start-up-Unternehmen aus Berlin steht erst am Anfang. Es ist ihnen zu wünschen, dass sie mit ihrer Idee viele dazu bewegen können, ökologisches Verhalten in ihren Alltag einzubauen.