Wie wäre es, wenn jeder ein Stück erneuerbare Energie in seinem Garten bauen könnte? Oder wenn in Gebieten mit mangelnder oder fehlender Stromversorgung die Menschen ihre Stromversorgung einfach selbst in die Hand nehmen könnten? Dass so etwas nicht länger Zukunftsmusik bleibt, will der Verein Kitrad erreichen.
Mit einer internationalen Projektgruppe soll ein Kit (Bausatz) entwickelt werden, mit dem ohne viel technisches Know-how ein Windrad gebaut werden kann. Der Bausatz soll alle zum Bau der Kleinwindkraftanlage notwendigen Materialien enthalten. Für die Weiterentwicklung des Projekts ist vorgesehen, den Bausatz so anzupassen, dass möglichst viele Ressourcen genutzt werden können, die lokal vorhanden sind. Sie können z.B. auch von Recycling-Höfen stammen. Einige Dinge, wie zum Beispiel Magnete oder Kupferdrähte, müssten aber gekauft werden. Ihr Know-how wollen die Macher auch selbst vermitteln, zum Beispiel in Workshops.
Das Team startete als Startup – bis die Gründer, eine Gruppe von Studierenden der HTW, merkten, dass sie ihre Idee nicht vermarkten wollen. Zu ihrer Entscheidung, einen Verein zu gründen, sagte Immanuel Dorn von Kitrad gegenüber Grüne-Startups.de: „Wir waren auf der Suche nach einer Organisationsstruktur, welche für alle Menschen offen ist und bei der es um Kooperation und nicht um Konkurrenz geht. Wir wollten keine Betriebsgeheimnisse patentieren lassen, sondern unser Wissen mit der Welt teilen.“
Ein ersten Prototypen hat der Verein Kitrad in Kooperation mit Studierenden der TU Berlin und dem Verein Taschengeldfirma e.V. schon auf dem Tempelhofer Feld aufgestellt. Dort, mitten in Berlin, gibt es keinen Strom: Eine perfekte Testumgebung für das Do-It-Yourself Windrad. Und in Zukunft werden wir sie vielleicht häufiger zu Gesicht bekommen…