Ein Solarkraftwerk für Balkonien

Wenn es genug Sonnenschein auf dem Balkon gibt, kann dort ein Mini-Solarkraftwerk aufgestellt werden.

Für Eigenheim-Bewohner gibt es vielfältige Möglichkeiten, am eigenen Haus Strom aus erneuerbaren Energiequellen zu gewinnen. Aber auch für Wohnungsmieter ist es möglich, unabhängiger vom Stromanbieter zu werden.

Autor*in Lydia Skrabania, 06.04.17

Übersetzung Lydia Skrabania:

Wer ein Haus besitzt, hat diverse Möglichkeiten, sich weitgehend unabhängig vom Stromanbieter zu machen. Zum Beispiel lässt sich mit einer Erdwärmesonde der eigene Strom erzeugen. Und wer in Küstennähe oder im Gebirge, also in Gegenden mit viel Wind wohnt, kann sich eine Kleinwindkraftanlage in den Garten stellen. Am gängigsten aber sind Photovoltaik-Anlagen, mit denen Sonnenenergie zur Stromerzeugung genutzt werden kann.

Was aber, wenn man nicht im Eigenheim mit Garten und Co wohnt? Auch da gibt es Möglichkeiten, eigenen, nachhaltigen Strom zu produzieren – wenn auch nicht in dem Ausmaß, wie es bei Hausbesitzern machbar ist. Immerhin: Etwa fünf Prozent sollen Besitzer von sogenannten Mini-Solarkraftanlagen einsparen können. Solche Solarmodule können auf dem Balkon oder auf der Terrasse angebracht und direkt über einen Stecker mit dem Stromnetz verbunden werden.

Das Model „Simon“, das von Greenpeace Energy und der oekostrom GmbH vertrieben wird, ist so ein Mini-Solarkraftwerk. Das Gerät kann die maximale Leistung von 150 Watt erreichen, wobei laut oekostrom GmbH der Strom in der eigenen Sphäre verbraucht wird, da er sich immer den kürzesten Weg sucht und von der Außensteckdose über die hauseigenen Stromleitungen direkt in die einzelnen Elektrogeräte wie Kühlschrank, Fernseher, Ladegeräte oder Computer fließt.

Netzbetreiber gegen den Solarstrom vom Balkon

Bisher war es für deutsche Haushalte allerdings nicht immer einfach, so ein kleines Solarkraftwerk auf dem Balkon aufzustellen, denn oft blockierten die Netzbetreiber, wie auch der Dortmunder Netzriese Westnetz, den Betrieb. Begründet wurde dies damit, dass die Sicherheit des Stromnetzes durch das Mini-Solarmodul gefährdet würde. In einem Verfahren im vergangenen Herbst musste Westnetz jedoch einräumen, dass durch eine Inbetriebnahme von Simon eine „schädliche oder störende Rückwirkung auf [das] Elektrizitätsversorgungsnetz nicht erkennbar“ sei.

Und nun wird es für deutsche Mieter noch einfacher, eine Mini-Solarkraftanlage auf dem Balkon zu installieren: Westnetz bestätigte kürzlich, dass für eine Inbetriebnahme lediglich die Kontaktdaten des Anlagenbetreibers, der Standort der geplanten Erzeugungsanlage und die technischen Daten zur Erzeugungsanlage übermittelt werden müssten. Damit wird der Aufwand, der zuvor nötig war, von Westnetz erheblich reduziert. Greenpeace Energy geht davon aus, dass dieser Fall aus NRW für Kunden aus ganz Deutschland als Argument gegenüber ihren eigenen Netzbetreibern vorbebracht werden könne: „Diese müssen sich allesamt endlich bewegen.“

Zwar haben die Mini-Solarkraftanlagen einen vergleichsweise kleinen Impact, nichtsdestoweniger tragen sie zur dezentralen Stromgewinnung bei und sind damit ein weiterer Schritt in Richtung Energiewende. Und wer ein anderes Argument als Nachhaltigkeit braucht – Kosten lassen sich damit eben auch einsparen.

Be a CO2-Compensator!

Carsharing oder ganz auf das Auto verzichten, weniger oder kein Fleisch essen, Energie sparen wo es nur geht. Kurz gesagt: CO2-Emissionen vermeiden ist das Motto! Wo man nicht auf CO2-Emissionen verzichten kann, sollte man unvermeidbaren CO2-Ausstoß kompensieren. RESET sagt dir wie.

Energie speichern im Ozean?

Riesige Betonkugeln am Gund des Ozeans könnten die Batterien der Zukunft sein. Das glauben zumindest Experten des Fraunhofer-Instituts nach erfolgreichen Tests am Bodensee.

E-Mobilität: Mit sauberer Energie ans Ziel

Elektromobilität entwickelte sich in den vergangenen Jahren eher schleppend. Doch nun endlich kommt Bewegung in die Sache! Wie ist der Status quo, wo liegen die Hürden und Potenziale beim Plan E?

Café Compadre: Kaffee rösten mit Sonnenschein

Kaffeebauern verdienen oft viel zu wenig an ihrem Produkt. In Peru stellt ein Startup ihnen nun eine solarbetriebene Technologie zur Verfügung, mit der sie selbst zu Kaffeeröstern werden und so ihr Einkommen erheblich steigern können.

Energieversorger ermöglicht Mieter-Solarstrom

In der Regel werden Solaranlagen in privater Hand auf Mehrfamilienhäuser gebaut. Ein kleiner Energieversorger will nun auch Mietern und Vermietern den eigenen Sonnenstrom attraktiv machen.

Hannah aus der Neunten erzeugt jetzt Strom aus der Meeresströmung Floridas

Was macht die 15-jährige Hannah Herbst, als sie von ihrer äthiopischen Brieffreundin erfährt, dass es dort keine verlässlichen Energie- und Stromnetze gibt? Klar, sie erfindet den Prototyp einer Turbine, mit der sich aus Meeresströmungen Energie gewinnen lässt. Ganz nebenbei gewinnt die Neuntklässlerin mit diesem Projekt auch den US-amerikanischen Wettbewerb “Young Scientist Challenge”.

Smart Grid – Die Hoffnung der Energiewende?

Bis zum Jahre 2020 soll ein Drittel des erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energien stammen, die großen Kohle- und Atomkraftwerke sollen bis dahin abgedankt haben. Viel wird in den Medien und der Politik über die hohen Kosten der Energiewende gesprochen. Warum können wir nicht einfach die Energiequellen austauschen und was wird sich alles bei der Energiewende verändern müssen?

Die Energiewende – kann sie gelingen?

Die Energiewende ist in aller Munde. Sie scheint ein Allheilmittel für eine zukunftsfähige Welt zu sein, aber auch permanentes Streitthema. Sie soll vom Atom unabhängig machen, den Klimawandel stoppen helfen - und ist angeblich unbezahlbar. Stimmt das? Was genau ist diese Energiewende eigentlich?

Erneuerbare Energien: Sonnenenergie

Theoretisch könnte der weltweite Energiebedarf durch die Nutzung von Sonnenenergie auf einer 700 km2 großen Fläche in der Sahara gedeckt werden. Das Problem hierbei sind vor allem die weiten Transportwege. Aber auch wenn man das bei einem Blick aus dem Fenster an manchen Tagen nicht vermuten würde: sogar in Deutschland kann Sonnenenergie zur Gewinnung von Wärme und Strom genutzt werden.