Der weltweite kontinuierliche Ausbau erneuerbarer Energiequellen wächst in den letzten Jahren stetig. Mit dem Zuwachs von 171 Gigawatt (GW), die im Kalenderjahr 2018 über dem gesamten Globus verteilt hinzukamen, machen erneuerbare Energien nun rund ein Drittel der weltweiten Kraftwerkskapazität aus, wie die Renewable Capacity Statistics zeigt. Zwar stammt rund die Hälfte davon aus Wasserquellen (vor allem in China wird verstärkt auf Wasser gesetzt), doch nimmt die Stromgewinnung mittels Sonnenkraft rasant zu.
Auch in Deutschland boomt die Solarenergie regelrecht. Als Europas Spitzenreiter produzierte die Bundesrepublik im vergangenen Jahr rund 38,1 Milliarden Kilowattstunden. Diese Menge wurde allerdings nicht nur von industriellen Großparks gewonnen, sondern vor allem auch durch die vielen Privathaushalte und öffentlichen Einrichtungen mit Solarpanels. Schätzungsweise haben rund eine Million Eigenheime bundesweit eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach installiert. Grund für den Erfolgszug der Solarenergie sind unter anderem die im Vergleich zu den Vorjahren relativ günstigen Anschaffungspreise der Panels, bedingt durch staatliche Subventionen sowie die Erhöhung der Strompreise. Dennoch muss eine Anschaffung gut überlegt sein, finanziell als auch die geografischen Gegebenheiten.
Eine Software soll zur Anschaffung ermutigen
Die Entscheidungshilfe, ob eine bzw. welche Solaranlage lohnenswert sein kann, hat sich das amerikanische Unternehmen Mapdwell zur Geschäftsgrundlage gemacht. Seit 2013 forschen hier interdisziplinäre Wissenschaftler, Akademiker und Fachleute – vorwiegend aus den Bereichen Design, Gebäudetechnik, Ingenieurswissenschaft, Umweltwissenschaften und Informatik – gemeinsam am Massachusett Institute of Technology (MIT). Ziel ist es, mit modernster und hochpräziser Technologie anhand von geografischen Daten das Solarpotenzial jedes Gebäudes offen zu legen. Dabei fließen diverse Daten wie Sonnenstand, Nachbarhäuser, Schattenformationen, Wetterdaten und ähnliches in die Sammlung ein.
Aktuell sind bereits mehrere Großstädte in den USA kartografiert, beispielsweise San Francisco. In der einstigen Hippie-Hochburg sind Daten zu über 800.000 Häusern hinterlegt. Rund 160.000 Dächer empfiehlt die Online-Plattform hier als sehr geeignet. Laut Eduardo Berlin, dem CEO von Mapdwell würden Solarpanels auf Dächern hier rund 380.000 Häuser mit Energie versorgen können und damit einen vergleichbaren Vegleich bzgl. des CO2-Ausgleichs erreichen, wie das Pflanzen von 65 Millionen Bäumen.
Damit dies auch in naher Zukunft erreicht werden kann, hat sich die Plattform mit den wichtigsten Playern der Solaranbieter zusammengesetzt und bietet individuell zugeschnittene Vergleichsmöglichkeiten für die spezifischen Bedürfnisse und gibt Empfehlungen ab. Die US-Plattformen gewann für ihr Konzept bereits zahlreiche internationale Preise und konnte nun auch erfolgreich das erste Projekt außerhalb der USA in Chile abschließen. Und vielleicht gibt es den Dienst ja auch bald bei uns…?