Umwelt-Haus aus Abfall

Wohnen in Schiffsconainern auf Flaschen: das Müll-Haus.

Dass Recycling große Dimensionen erreichen kann beweist gerade eine dänische Architekturfirma. Sie baut ein Umwelt-Haus aus Abfällen.

Autor*in RESET , 15.01.14

Das „Upcycle House“ der dänischen Firma Lendager Arkitekter besteht aus nutzlosen Stoffen, die nicht nur recycelt, sondern anschließend in neu- und höherwertige Produkte umgewandelt werden. So müssen keine neuen Materialien für den Bau genutzt werden und das Umwelt-Haus verbraucht deshalb weniger Kohlendioxid als herkömmliche Gebäude. Jährlich erzeugt es 0,7 kg CO2 pro Quadratmeter, 4,3 kg weniger als ein gewöhnliches Haus.

Die Grundstruktur des Hauses besteht aus einem Holzrahmen und zwei vorgefertigten Schiffscontainern, die auf einem Fundament aus alten Glasflaschen und Pfählen stehen. Die Wände sind mit Papierwolle aus alten Zeitungen isoliert und mit Pressspanplatten verkleidet.

Die Architekten haben vorgerechnet, dass bei rund 10.000 Einfamilienhäusern, die jedes Jahr neu in Dänemark gebaut werden und mehr als 130 Quadratmeter messen, 5590 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr eingespart werden könnten. Attraktiv ist auch der Preis. Ein 130 qm großes Haus soll ca. 230.000 Euro kosten. Vorgesehen sind fünf Zimmer, eine geräumige Küche mit angrenzendem Gewächshaus, eine Waschküche und eine große Terasse.

Aus recyceltem Material und günstig

„Wir wollen beweisen, dass man auch mit wenig Geld ein Fertighaus bauen kann, das die Umwelt schont und gleichzeitig groß genug für eine Familie ist“, sagt Jørgen Søndermark, Projektleiter der Realdania Byg Stiftung, die das Vorhaben der dänischen Architekten unterstützen. Laut Søndermark soll das Haus wirklich komplett aus recycelten und aufgewerteten Materialien bestehen.

Eine Grundstruktur bestehend aus einem Holzrahmen und zwei vorgefertigten Schiffscontainern, das Fundament aus alten Glasflaschen, Wände, die mit Papierwolle aus alten Zeitungen isoliert und mit Pressspanplatten verkleidet sind. Fenster, Ziegelsteine, Leisten und Latten wurden aus älteren Häusern wiederverwertet. Ummantelt wird das Haus von einer Fassade aus alten Bierflaschen.

Weniger CO2 als geplant

Was unwirklich klingt hat laut seiner Macher eine enorm positive Wirkung auf die Umwelt. Das „Upcycle House“ soll rund 86 Prozent Kohlendioxid gegenüber einem gewöhnlichen Gebäude einsparen. „Damit hätten wir nie gerechnet“, so Anders Lendager, Inhaber des Büros Lendager Arkitekter. Anfangs gingen sie noch von 65 Prozent aus. „Deshalb ist es für uns umso erstaunlicher, dass noch kein anderer auf die Idee gekommen ist, ein solches Haus zu bauen.“

Das Beispiel könnte auch hierzulande auf Zuspruch stoßen. Schließlich recyclen deutsche Haushalte ihren Müll gerne und in großen Mengen. Sollte das Projekt der Dänen wirklich so effektiv sein, könnten auch bald in Deutschland Häuser aus Müll dazu beitragen, den CO2-Ausstoß deutlich zu senken.

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