Earth Day 2018: Mach was gegen deinen Plastikkonsum!

So genial und universell einsetzbar es ist, so viele Probleme beschert es uns auch. Die Rede ist von Plastik. Leider gibt es das bunte Material nicht nur da, wo es uns gute Dienste erweist, sondern auch in unseren Meeren, Böden und in der Luft – mit unklaren Folgen. Zeit, etwas dagegen zu tun!

Autor*in Sarah-Indra Jungblut, 20.04.18

Übersetzung Sarah-Indra Jungblut:

Seit 1970 wird der Tag der Erde oder auch Earth Day am 22. April gefeiert, um die Wertschätzung für die natürliche Umwelt zu stärken, aber auch, um unser Konsumverhalten zu überdenken. An diesem Sonntag soll sich daher alles darum drehen, wie die hausgemachte Vermüllung unseres Planeten mit Plastik beendet werden kann.

Gleich vorneweg: Das Problem ist so groß, dass wir uns damit eigentlich die nächsten Jahre beschäftigen müssten – und zwar jeden einzelnen Tag. Seit der Entwicklung von Plastik in den frühen Fünfzigerjahren hat die Menschheit nach einer Hochrechnung weltweit etwa 8,3 Milliarden Tonnen des Materials produziert, ein Großteil davon befindet sich heute als Müll in der Umwelt, mit ein bisschen Glück vielleicht auch noch auf der ein oder anderen Deponie. Da solche Zahlen ja eigentlich unfassbar sind: Diese Menge entspricht 822.000 Eiffeltürmen (10.100 Tonnen Einzelgewicht) oder 80 Millionen Blauwalen (104,5 Tonnen Einzelgewicht).

Unsere Meere sind so voll davon, dass sich ganze Inseln aus dem bunten Verpackungsmaterial gebildet haben, die größte davon ist so groß wie Mitteleuropa. Und auch an Land sieht es düster aus. Unsere Böden und Süßwasser-Gewässer sind voll damit und Forscher konnten in Paris nachweisen, dass kleinste Plastikpartikel vom Himmel rieseln. In unserem frischen Artikel „Mikroplastik – Klein, fies und überall“ haben wir uns auf die Spurensuche nach der unsichtbaren Plastikflut begeben, im Artikel „Plastic Ocean“ verfolgen wir den Kunststoff bis an den Grund unserer Ozeane. So düster das alles ist, wenn man sich damit beschäftigt – wir lassen euch natürlich nicht im Regen, äh, Plastikmüll stehen und liefern euch spannende Lösungen und Tipps, wie ihr das Plastik aus eurem Alltag, wenn auch nicht ganz verbannen, so doch erheblich reduzieren könnt. Zum Beispiel hier: „Du hast genug vom Plastikwahn? Es geht auch anders!

Also, es gibt viel zu tun, packen wir es an!

Mikroplastik – Klein, fies und überall

Mikroskopisch kleine Plastikpartikel sind mittlerweile in nahezu allen Gewässern, in unseren Böden und sogar in der Luft, die wir atmen. Wo kommen sie her, was machen sie mit uns und vor allem: Was können wir dagegen tun?

Der weltgrößte Quadrimaran soll den Ozean vom Plastikmüll befreien

Mikroplastik ist eine große Gefahr für Mensch und Umwelt. Das riesige Boot „Manta“ soll Plastikmüll aus den Meeren fischen, bevor er zu Partikeln wird.

Plastik ohne Öl? Das geht!

Was wäre, wenn Plastik ökologisch abbaubar wäre? Ein Plastik soll genau das können - und die Macher dahinter haben jüngst ein Crowdfounding gestartet. 

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Ein Liter Licht: Plastikflaschen werden zu Solarlampen

Die philippinische MyShelter Foundation bringt Licht in Gegenden ohne Strom. Die Technologie ist Open Source, die benötigten Materialien gibt es überall und der Nachbau ist sehr leicht.

Saubere Sache – 3D Wash verwandelt Plastikmüll in Wasserleitungen

Ingenieure der australischen Deakin Universität wollen in Krisenregionen zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Der von ihnen entwickelte 3D-Drucker arbeitet mit Sonnenkraft und fertigt aus Plastikmüll wertvolle Wasserleitungen zum Aufbau der Kanalisation.

Seabin: Ein Staubsauger für unsere Meere

Zwei australische Surfer haben einen Mülleimer entwickelt, der Müll aus dem Wasser saugt.

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The Ocean Cleanup
The Ocean Cleanup und die Seekuh sammeln Plastikmüll im Meer

Saubere Sache: Dieses Jahr gehen gleich zwei vielversprechende Projekte an den Start, die die Ozeane vom Plastikmüll befreien könnten. Die Rede ist von der Seekuh der Initiative ONE earth - ONE ocean und der erste große Teststart des OCEAN Cleanup Systems.

Du hast genug vom Plastikwahn? Es geht auch anders!

Weltweit werden jährlich über 600 Milliarden Plastiktüten verbraucht, davon allein in Deutschland etwa sechs Milliarden. Nicht nur Tüten, auch PET-Flaschen, Plastikverpackungen und andere Einweg-Plastikprodukte lassen den Plastikmüll an Land und in den Meeren anwachsen. Doch dagegen läst sich etwas tun!

Plastic Ocean – Plastikinseln im Meer

Täglich produzieren wir gewaltige Mengen an Müll, ein großer Teil davon besteht aus Plastik. Dieses sehr langlebige Material landet in unseren Meeren und sammelt sich dort zu Plastikinseln von enormen Ausmaßen. Das ist nicht folgenlos für unsere Ozeane und seine Bewohner.