Täglich landet eine große Menge an elektrischen und elektronischen Geräten auf dem Müll. Ein Teil davon ist schrottreif und vieles nur technisch veraltet. Darunter alte Kühlschränke, Fernseher, Handys, Computer, Displays, Spielzeug und viele andere Produkte mit Akkus und Elektronikbauteilen. 2017 könnte allein damit eine LKW-Flotte beladen werden, die drei Viertel des Äquators umrundet. Das geht aus einem Uno-Bericht hervor.
Leider ist das Problem immer noch nicht ausreichend im öffentlichen Interesse präsent. Um dem entgegenzuwirken entstand 2004 die Solving the E-waste Problem – Initiative (StEp), die nach Lösungen sucht, um das Umweltrisiko, welches durch Elektromüll entsteht, zu verringern. Sie besteht aus über 50 Mitgliedern, u.a. aus Industrie, internationalen Organisationen, Regierungen, NGOs und Wissenschaft.
Gemeinsam entwickelten sie die erste E-waste WorldMap die anzeigt, wieviele Tonnen Elektrogeräte in welchen Ländern auf den Markt kommen und wieviele zu Elektroschrott werden. Die Daten werden regelmäßig erhoben und aktualisiert, außerdem findet man dort Links zu Gesetzen, Regelungen und weiteren für das Thema relevanten Informationen. StEp berechnete, dass innerhalb von zwei Jahren die Menge des E-Mülls weltweit um 33 Prozent zunehmen wird. Weil schwer vorstellbar ist, wieviel der Müll wiegt, haben die Studienautoren einen Vergleich bemüht. 2017 werde ein E-Müllberg mit einem Gewicht von 200 Empire State Buildings oder elf großen Pyramiden von Gizeh anfallen.
Nach Schätzungen der umweltpolitischen Sprecherin der Grünen, Dorothea Steiner, aus dem Jahr 2012, werden 25 Prozent des Elektronikschrotts in der Europäischen Union gesondert eingesammelt. Der Weg der restlichen 75 Prozent ist unklar. Teile davon werden in die Länder des Südens exportiert und dort unter unvorstellbaren Bedingungen recycelt, um an wertvolle Metalle wie Kupfer zu kommen. An offenen Feuern werden auch von Kindern Computer und Handys ohne Atemschutz und Handschuhe auseinandergenommen.
Deshalb sind dringend mehr Projekte nötig, die dieser Entwicklung entgegensteuern, wie das vom Öko-Institut. Gemeinsam mit Partnern aus der Industrie will das Institut neue Recyclingstrukturen in Ghana und Ägypten aufbauen und in Pilotprojekten erproben, wobei wertvolle Materialien wie Platin und Indium aus lokal anfallendem Schrott gesundheits-, umwelt- und sozialverträglich gewonnen werden sollen. Was lokal nicht verwertet werden kann, soll nach Europa zum Recycling gebracht werden.