E-Autos für die Energiewende…

1000 alte Akkus sind in dem neuen Energeispeicher verbaut

…nicht als E-Mobilität, sondern als Stromspeicher. Ein Joint Venture von Daimler & Co nutzt ein System aus Auto-Akkus, um das Stromnetz zu stabilisieren.

Autor*in Laura Wagener, 15.11.16

Regenerative Energien sind bei ihrer Produktion Schwankungen unterworfen – bei starkem Wind oder langem Sonnenschein wird beispielsweise mehr Strom generiert, als verbraucht werden kann. Eine der größten Herausforderungen auf dem Weg zur Energiewende ist die Speicherung des Stroms. Forscher und Entwickler sehen große Chancen der Energiespeicherung in den ausrangierten Batterien von Elektroautos. Ein Joint-Venture von Daimler, The Mobility House (TMH), GETEC und REMONDIS hat im westfälischen Lünen nun den weltweit größten „2nd-use“-Batteriespeicher an das Stromnetz angeschlossen.

Das zweite Leben der Autobatterien

Laut den Herstellern sind Batterien in Elektroautos etwa zehn Jahre lang voll funktionsfähig. Durch das häufige unvollständige Auf- und Entladen schwindet dann allmählich die Reichweite der Akkus und sie müssen ausgetauscht werden. Da das Recyceln der wertvollen Lithium-Ionen-Akkus bis dato noch sehr unwirtschaftlich ist, landen die Batterien für gewöhnlich auf dem Schrottplatz.

Doch auch wenn die Akkus für den Autoverkehr nicht mehr zu gebrauchen sind, kann die Speicherkapazität der Batterie an sich noch ohne weiteres in anderen Bereichen eingesetzt werden. In dem Batteriespeicher von Daimler und Co wurden 1000 dieser aus E-Autos ausrangierten Batteriesysteme zusammengesetzt. Insgesamt kann das System 13 Megawattstunden Energie speichern.

Batteriespeicher zum Stabilisieren der Stromnetze

Der Batteriespeicher kann als Primärreserve in Echtzeit lokale Stromnetze stabilisieren: Bei Überschüssen in der Energieproduktion nehmen die Akkus Energie aus dem Netz auf und speisen es bei Energieflauten oder einem Ausfall des Kraftwerks den Strom wieder in das Netz ein.
Auch Unternehmen wie Bosch, die BMW Group und Vattenfall haben schon Versuche mit alten Batteriesystemen unternommen, allerdings in deutlich kleinerem Maßstab. Der Speicher in Lünen ist mit 13 Megawattstunden groß genug, um rund zwei Prozent der in ganz Deutschland notwendigen Primärreserve abzudecken und ist somit für die regionale Nutzung bereits sehr interessant.

Langfristig soll die Technologie derart weiterentwickelt werden, dass Elektroautos auch zu Hause im Rahmen eines Smart-Grid-Systems als Zwischenspeicher genutzt werden können. Während das Fahrzeug am Stecker hängt, soll dann die Energie in beide Richtungen fließen können und so ein Baustein smarter Energiesysteme sein. Das Startup Blue Inductive hat schon die passende Technologie dafür: Elektromobilität – Ich tanke zu Hause

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