Doc Handy – mobiler Zugang zu Gesundheitsdiensten

Drei Viertel der weltweit über 6 Milliarden Mobiltelefone werden in Entwicklungsländern genutzt. Der Einsatz von Informationstechnologien im Dienste der Gesundheitsversorgung gestattet hier vielen Patienten völlig neue Möglichkeiten.

Autor*in Frank Wichert, 27.08.12

Drei Viertel der weltweit über 6 Milliarden Mobiltelefone werden in Entwicklungsländern genutzt. Der Einsatz von Informationstechnologien im Dienste der Gesundheitsversorgung gestattet hier vielen Patienten völlig neue Möglichkeiten.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfahl bereits 2005 ihren Mitgliedsstaaten den Einsatz von Information Communication Technology (ICT) in der Gesundheitsversorgung. Ziel ist dabei, die Reichweite und Qualität der Patientenversorgung zu verbessern. Seitdem kommen mHealth und eHealth (elektronische bzw. mobile Gesundheit) zunehmend für diverse Gesundheitsleistungen zur Anwendung. Insbesondere mit entsprechenden Apps ausgestattete Handys eröffnen Menschen, die bisher nur mangelhaften Zugang zu ärztlicher Hilfe hatten, neue Zugänge. Einsatzbereiche sind Verwaltung und Management, (Weiter-) Bildung, Diagnose und Prävention und natürlich die Therapie.

Konkrete Erfolge?

  • Laut Weltbankstudie IC4D stellt sich das mHealth-Potential wie folgt dar: Kosten des Datensammelns und für die Altenpflege um fast ein Viertel niedriger. Muttersterblichkeit um 30 Prozent gesunken. Behandlung von Tuberkulose deutlich verbessert
  • Elektronische Datenbanken vermindern Doppelungen oder Fehlinvestitionen.
  • Vereinheitlichung des nationalen Impfprogramms in Nicaragua mittels ICT. Ausweitung und Überprüfung der pränatalen Versorgung sowie der Versorgung chronisch Kranker.
  • Das Gesundheitspersonal in Peru kann online auf Tuberkulose-Laborergebnisse ihrer Patienten sowie Behandlungsinformationen zugreifen und erhält ferner automatisch Informationen zu Risikopatienten.
  • Tragbare medizinische Bildgebungsgeräte ersetzen teilweise teure Ultraschall-, CT-, MRT- oder Röntgengeräte.

Neben den Vorzügen gibt es jedoch auch Risiken/Schwierigkeiten wie den eingeschränkten persönlichen Kontakt zwischen Arzt und Patient, die erforderliche ICT-Kompetenz auf beiden Seiten oder die beschränkte Evaluation.

Wer sich für einzelne Anwendungen im Bereich eHealth und mHealth interessiert, findet einige im betterplace lab Trendreport.

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