Weltweit haben etwa 1,2 Milliarden Menschen keine Stromversorgung. Das hat zur Folge, dass die Entwicklung von Landwirtschaft und Gewerbe gehemmt ist und sich auch Zeiten für die Bildung zum Teil stark einschränken, da manche alltägliche Erledigungen ohne Strom viel zeitintensiver sind oder nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr gelernt werden kann. Die wenige Energie, die in Gegenden ohne Zugang zu Elektrizität erzeugt wird, ist oft sehr gesundheitsschädlich, da Dieselgeneratoren zum Einsatz kommen oder Holz und Dung verbrannt werden. Betroffen sind vor allem Menschen in Subsahara-Afrika und Südasien.
Das Social Business Trine aus Schweden begegnet dieser Problematik, die zumeist die ländliche Bevölkerung betrifft, mit einem Crowd-Konzept. Dabei spenden die Unterstützer nicht, sondern investieren in Projekte zur Elektrifizierung. Das heißt, wenn ein geplantes Projekt erfolgreich umgesetzt wird, gibt es das angelegte Geld zurück und zusätzlich eine Rendite. Sie liegt meist bei etwa fünf bis sechs Prozent bei einer Laufzeit von durchschnittlich ein bis zwei Jahren, in einigen Fällen kann der Zeitraum bis zur Rückzahlung aber auch erheblich länger sein.
Mit einem Projektpartner vor Ort werden meist Home Solar Systems installiert. Das heißt, der mit Strom zu versorgende Haushalt bekommt ein Solarpanel aufs Dach. Dazu gibt es eine Batterie, einige Lampen und einen Adapter zum Aufladen des Handys. Die Bewohner zahlen für den Strom, den sie nun nutzen können. Der Preis für den Strom ist erheblich günstiger als die Energieerzeugung mit z.B. Diesel. Aus diesen Einnahmen kann das lokale Partnerunternehmen die Investitionssumme zusätzlich der Rendite zurückzahlen.
Nach einem ersten Pilot-Projekt konnte Trine nachweisen, dass 180% mehr Mädchen die Schule besuchen konnten und die Nutzung von Treibstoffen wie Diesel um 72% reduziert werden. Bisher wurden über die Plattform 14 Projekte finanziert und fast 130 000 Menschen mit Strom versorgt.
Mit einem Mindestbetrag von 25 Euro kann man einsteigen, sollte aber dennoch das Risiko einer Investition nicht unterschätzen. Die Projekte erhalten alle eine Risikobewertung, die auf den Parametern erwartete Gewinnspanne, Liquidität und Zahlungsfähigkeit des Projektpartners und der Zahlungskräftigkeit der Endkunden beruht. Das Risiko wird in den Stufen A bis D eingeteilt, wobei A die Bestnote ist. Zudem wird darauf hingewiesen, dass Investments in Emerging Markets generell etwas riskanter sind, etwa wegen politischer und ökonomischer Instabilität. Die Endkunden werden außerdem in ihrer lokalen Währung zahlen, so dass Währungsschwankungen das Rückzahlen erschweren könnten. Dennoch kann das Crowd-Investing eine interssante Alternative zum Spenden sein, wenn man sich mit Beträgen beteiligt, deren Verlust man im schlimmsten Falle auch verschmerzen kann.