Design-Aktion: Sag Nein zu Plastik!

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Das Symbol schlechthin für die sogenannte Wegwerfgesellschaft ist wohl die gute alte Plastiktüte. Etwa 25 Minuten hat sie ihren großen Auftritt, auf dem Laufsteg zwischen Supermarktkasse und Kühlschrank - und dann fliegt sie entweder selbst in die Tonne oder wird noch ein letztes Mal als Müllbeutel verwendet. Und dann dauert es 100 bis 500 Jahre, je nach Art des Kunststoffes, bis sie sich zersetzt hat und wieder in den Kreislauf der Natur eingeht.

Autor*in Jean-Marie Dhur, 19.06.13

In der Zwischenzeit landet der Kunststoff zu großen Teilen nicht in der Recyclinganlage, sondern in der Landschaft, in Flüssen, im Meer. Dort werden die kleinen Plastikpartikel, die sich beim Zersetzungsprozess bilden (nicht nur von Tüten sondern auch von anderen Verpackungen), oft von Tieren mit Nahrung verwechselt, und verstopfen deren Verdauungssysteme, woran die Tiere elendig sterben. Im Falle der Fische landen die Kunststoffe durch die Tiere dann gerne wieder auf unserem Teller. Von den riesigen Müllteppichen im Pazifik hat mittlerweile auch schon jeder gehört: Manche von ihnen haben die Größe eines kleinen Kontinents.

Studentinnen und Studenten des Berliner Institute of Design haben sich mit dem Thema beschäftigt, und unterstützen nun die Petition für ein Plastiktütenverbot mit einer kreativen Mülltüten-Aufklärungsaktion auf dem Berliner Alexanderplatz, am Donnerstag, dem 20. Juni, um 12:00 Uhr. Als Plastikmonster treten sie auf mit Kostümen, die komplett aus Wegwerftaschen angefertigt wurden, und reißen den Passanten in ihrer Sucht alle Plastiktaschen aus den Händen, um sie sich einzuverleiben. Die Monster-StudentInnen  klären gleichzeitig über die Schäden auf, die durch den hohen Verbrauch von Plastik entstehen.

Die Aktion findet im Rahmen der „Deutschen Aktionswoche Nachhaltigkeit“ statt. Der Rat für Nachhaltige Entwicklung hatte wiederholt diese Aktionswoche ins Leben gerufen. Hierfür wurden Privatpersonen, Stiftungen und Verbände, aber auch Vereine, Behörden, Schulen sowie andere Institutionen dazu aufgerufen, sich im Rahmen der Aktionswoche mit individuellen Projekten zum Thema zu beteiligen. Auch RESET ist mit einer Aktion dabei: Dein Tipp ist gefragt!

Stephan Bohle, Dozent, Gründer und Geschäftsführer des Nachhaltigkeits-Thinktanks futurestrategy iniziierte die Teilnahme seines Kurses für Nachhaltigkeitskommunikation, welchen er am Institute of Design, einer privaten Fachhochschule für Kommunikationsdesign, unterrichtet. Im Rahmen des Kurses beschäftigen sich die Studenten mit zukunftsorientierten Nachhaltigkeitsstrategien und leisten daher ihren Beitrag zur „Deutschen Aktionswoche Nachhaltigkeit“ mit ihrer Aktion. Hier ist der Link zur Online-Petition: Change.org

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Wer RESET.org kennt, kennt auch unsere Tipps für einen nachhaltigen Lebensstil. Jetzt seid ihr dran! Wir wollen von euch wissen, mit was für Tipps und Tricks und Tipps ihr euch im Alltag für Umwelt, Klima und soziale Gerechtigkeit engagiert. Mit dem Brotbeutel zum Bäcker, der wiederauffüllbaren Glasflasche in die Uni - oder ist es eine gute Tat pro Tag? Unter allen Einsendungen verlosen wir tolle Preise.

Du hast genug vom Plastikwahn? Es geht auch anders!

Weltweit werden jährlich über 600 Milliarden Plastiktüten verbraucht, davon allein in Deutschland etwa sechs Milliarden. Nicht nur Tüten, auch PET-Flaschen, Plastikverpackungen und andere Einweg-Plastikprodukte lassen den Plastikmüll an Land und in den Meeren anwachsen. Doch dagegen läst sich etwas tun!

Plastic Ocean – Plastikinseln im Meer

Täglich produzieren wir gewaltige Mengen an Müll, ein großer Teil davon besteht aus Plastik. Dieses sehr langlebige Material landet in unseren Meeren und sammelt sich dort zu Plastikinseln von enormen Ausmaßen. Das ist nicht folgenlos für unsere Ozeane und seine Bewohner.