Wie in den meisten Ländern in Afrika ist auch in Ägypten der Anteil an fossilen Brennstoffen im Energiemix hoch. Erdgas und Erdöl machen etwa 94 Prozent des Energieverbrauchs aus. Die Regierung plant jedoch, dass bis 2020 etwa ein Fünftel aus Erneuerbaren Energien stammen sollen – ein gewaltiger Anstieg in relativ kurzer Zeit. Bis 2025 soll sogar mehr als 40 Prozent der Energie aus erneuerbaren Quellen stammen.
Im Vergleich: 2016 lag der Anteil der Erneuerbaren Energien in Deutschlands Nettostromerzeugung bei knapp 30 Prozent.
Um dieses Ziel zu erreichen, wird auch auf die Kraft der Sonne gesetzt. Im Osten des Landes, in der Nubischen Wüste nahe der Stadt Aswan, entsteht gerade der größte Solarpark der Welt. Das 37 km2 große Areal wird 32 individuelle Solarwerke umfassen und soll eine Kapazität bis zu zwei Gigawatt erreichen. Der Solarpark soll tausende Haushalte mit Strom versorgen können. Das erste Werk wurde im März dieses Jahres in Betrieb genommen und bis Mitte 2019 sollen die restlichen 31 folgen.
Vor allem nach der Revolution 2011 kam es immer wieder zu Stromausfällen und -sperren, zum Teil durch terroristische Attacken auf die Strom-Infrastruktur. Ein großer Teil des Problems liegt aber auch am stetig steigenden Energiebedarf der 96 Millionen Menschen in Ägypten. Insbesondere im Sommer erhöht sich der Bedarf enorm, zum Beispiel durch die Nutzung von Klimaanlagen. Um diesen Bedarf zu decken, muss Gas in das ressourcenreiche Land importiert werden. Bis vor kurzem gab die Regierung mehr für Substitutionen im Energiesektor aus als für Bildung, Gesundheit und Sozialwesen zusammen.
Mit dem Bau und der Nutzung des Solarparks können Probleme im Energiesektor von Ägypten angegangen werden. Doch noch mehr als das: Es kann als Beispiel vorangehen und zeigen, dass die Zeit der fossilen Brennstoffe abläuft. Außerdem werden durch das Projekt tausende Arbeitsplätze in einer Region geschaffen, in der Beschäftigungsmöglichkeiten rar sind.
Diese Synergieeffekte können und sollten vor allen Dingen öfter genutzt werden. Der menschenverursachte Teil des Klimawandels ist Realität. Nur ein Umdenken über unserem Umgang mit Ressourcen und vor allem dem Ausstoß von Treibhausgasen wie CO2, das durch die Verbrennung von fossilen Brennstoffen ausgesetzt wird, lässt sich der Klimawandel einschränken.
Du willst deinen CO2-Fußabdruck verkleinern? Wir geben dir hier Tipps, wie du das angehen kannst!