Daumen hoch: Jaroka Tele-Healthcare hilft den Kranken Pakistans per Handy – unser Lieblingsprojekt im Juni

Gute Ideen, die die Welt verändern, gibt es viele und wer RESET regelmäßig liest, wird einige davon kennen. Jeden Monat wählen wir eine Idee aus, die durch ihren Impact und Neuheit hervorsticht. Unser Lieblingsprojekt im Juni: Jaroka Tele-Healthcare. Die Gesundheitsversorgung per Handy hilft Pakistans kranker Landbevölkerung.

Autor*in Laura Holzäpfel, 30.06.15

In Pakistans abgelegenen Regionen steht es um die Gesundheitsversorgung der Menschen eher schlecht. Besonders hoch ist der Leidensdruck vieler Frauen, die sich aufgrund soziokultureller Tabus nicht von männlichen Ärzten behandeln lassen können. Ärzte und Krankenhäuser sind häufig nur nach tagelangen Märschen zu erreichen. Unser Lieblingsprojekt im Juni hilft dabei, diese Barrieren zu überwinden. Besonders wichtig: diese Art der Versorgung ist auch in anderen Regionen der Welt denk- und umsetzbar. Denn mobile Plattformen bergen ein riesiges Potential für die Gesundheitsversorgung in ländlichen Gebieten (lies dazu auch unseren RESET-Artikel Choma: Das mobile Dr.-Sommer-Team für Afrika)

M-Health, E-Health und Health Grid

Hepatitis ist eine der am weitesten verbreiteten Krankheiten. Die Typen A und E werden über schmutziges Trinkwasser und/oder Lebensmittel weitergegeben. In Pakistan sind die beiden Typen aufgrund unzureichender Bewässerungs- und Abwassersysteme vorherrschend. Aber auch die Typen B und C, die sexuell, über Körperflüssigkeiten oder unsterile medizinische Instrumente übertragen werden, sind weit verbreitet.

Jaroka Tele-Healthcare besteht aus drei Komponenten: einer Online-Software, die alle medizinischen Daten speichert (E-Health), einem mobilen Service, über den medizinischer Rat eingeholt werden kann (M-Health) und einer virtuellen Karte, auf der verzeichnet wird, wo welche Gesundheitssituationen vorherrscht (Health Grid). Letzteres sorgt für ein effektiveres Gesundheitsmaßnahmen- und Vorsorgemanagement – ähnlich wie die HealthMap, über die RESET im Mai berichtete. 

Lady Health Workers (LHW), die von der Regierung ausgebildet werden, arbeiten in ländlichen Communities und bieten vor allem Frauen und Kindern medizinische Grundversorgung. Weil die LHW aber keine Medizinexpertinnen sind, kommt hier Jarokas M-Health ins Spiel. Mittels SMS, Sprachnachrichten, MMS, VSAT schicken die Landdoktorinnen Fragen, Videos, Fotos an das System und holen so Expertenrat ein.

Um die Tele-Healthcare Plattform nutzen zu können, verteilte das Umrana Mumtaz Healthcare Trust Hospital, das sich speziell auf das verarmte ländliche Pakistan spezialisiert hat, Mobiltelefone auf LHW. Bereits 53 Prozent der Patienten des UM Healthcare Trust Hospitals werden von LHW behandelt, die die Hilfe von Jaroka nutzen. In Zukunft könnten es sogar noch mehr werden. In ganz Pakistan sind bisher nämlich 110.000 LHW unterwegs und kümmern sich um die Gesundheit von kranken Menschen.

Offizielle Website tele-healthcare.org

Alle unsere Lieblingsprojekte findest du hier: Daumen hoch!

Hier geht´s zum Original-Artikel Gesundheitsversorgung per Handy: Jaroka Tele-Healthcare hilft Pakistans kranker Landbevölkerung geschrieben von Hanadi.

Daumen hoch: Hightech-Mülleimer retten Lebensmittel – unser Lieblingsprojekt im Mai

Gute Ideen, die die Welt verändern, gibt es viele und wer RESET regelmäßig liest, wird einige davon kennen. Jeden Monat wählen wir eine Idee aus, die durch ihren Impact und Neuheit hervorsticht. Unser Lieblingsprojekt im Mai: Hightech-Mülleimer aus Südkorea. Die Idee: Die speziellen Mülleimer messen das Volumen weggeschmissener Lebensmittel. Für übermäßig viel Abfall werden die Verursacher dann zur Gemeindekasse gebeten.

Daumen hoch: Watch the Med – unser Lieblingsprojekt im April

Gute Ideen, die die Welt verändern, gibt es viele und wer RESET regelmäßig liest, wird einige davon kennen. Jeden Monat wählen wir eine Idee aus, die durch ihren Impact und ihre Neuheit hervorsticht. Unser Lieblingsprojekt im April: Watch the Med – das Alarmphone für Flüchtlinge in Seenot.

Digitale Kluft

Der Begriff der digitalen Kluft entstand Mitte der 1990er Jahre und beschreibt den ungleichen Zugang verschiedener Bevölkerungsgruppen zu Informations- und Kommunikations-Technologien (IKT) im nationalen, regionalen und internationalen Vergleich. Die Formulierung steht für die Annahme, dass jenseits der rasanten technologischen Fortschritte einer großen Anzahl von Menschen der Zugang zu diesen Technologien und den damit verbundenen Möglichkeiten verwehrt bleibt.