Daumen hoch: „Arriving in Berlin” – unser Lieblingsprojekt im Januar

Gute Ideen, die die Welt verändern, gibt es viele und wer RESET regelmäßig liest, wird einige davon kennen. Jeden Monat wählen wir eine Idee aus, die durch ihren Impact und ihre Neuheit hervorsticht. Unser Lieblingsprojekt im Januar: Geflüchtete kartieren Berlin mit Blick auf ihre Erfahrungen.

Autor*in Simon Dupree, 07.01.16

Der syrische Kaufmann Alhadi Aldebs, der iranische Biotechnologe Farhad Ramazanali, der Übersetzer Mohammad Yari sowie der Stadtplaner Hamidullah Ehrari, beide aus Afghanistan, sind allesamt Bewohner des Hauses Leo, einer Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge aus der ganzen Welt in Berlin Moabit. Mit Unterstützung der Berliner Stadtmission und dem Haus der Kulturen der Welt, haben die vier Flüchtlinge mit Hilfe eines Open-Source-Tools eine interaktive Karte von Berlin realisiert. Das besondere daran: Das kollektive Mapping-Projekt basiert auf den eigenen Erfahrungen der Flüchtlinge und wurde in die drei relevanten Sprachen Englisch, Farsi und Arabisch übersetzt. Das Ergebnis könnt ihr euch unter www.arriving-in-berlin.de ansehen. Zudem gibt die Website durchaus interessante Einblicke in Geschehnisse und Probleme, die neu in die Stadt Kommende erleben.

Das erste Problem nach meiner Ankunft war, alle nötigen Unterlagen und einen Doktor zu finden“, so Alhadi Aldebs, einer der Projektgründer auf der Webseite. Arriving in Berlin gleicht einem interaktiven Online-Wegweiser, einer Stadtkarte voller bunter Icons mit den wichtigsten Anlaufstellen für Geflüchtete in Berlin. Die interaktive Karte zeigt nicht nur, wo man sprachkundige Ärzte findet, sondern etwa auch, wo man sich von Anwälten beraten lassen oder Tickets für den öffentlichen Nahverkehr kaufen kann. Zudem findet man anhand der farblich codierten Übersicht wichtige öffentliche Ämter, Polizeistationen, Bildungsinstitutionen wie Sprach- oder Volkshochschulen, Sporteinrichtungen, Einkaufsmöglichkeiten und sogar Bibliotheken mit kostenlosem WLAN-Zugang. Mit einem Klick auf das jeweilige Symbol erfährt man sodann Adresse, Telefonnummer und Webseite der Einträge. Wichtig hierbei zu erwähnen ist, dass auf ein Verzeichnis aller Wohnunterkünfte für Flüchtlinge bewusst verzichtet wurde. Die Macher begründen dies damit, dass sonst die Gefahr potentieller Anschläge erhöht werden könnte.

Work in Progress

Berlin ist groß und selbst für Einheimische oft unübersichtlich. Wie schwierig es somit für Geflüchtete ist hier anzukommen und Fuß zu fassen, kann man sich nur schwer vorstellen. Deshalb rufen die Macher dazu auf, dass sich jede(r) mit Tipps und Zusatzinformationen bezüglich des Projekts direkt mit ihnen in Verbindung setzt. Somit kann die umfangreiche Online-Karte mit ihren bereits über 250 Einträgen weiter fortgesetzt und ständig verbessert werden. Also besucht www.arriving-in-berlin.de und seht, was ihr hinzufügen könnt.

Alle unsere Lieblingsprojekte findest du hier: Daumen hoch!

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