Datentransparenz gegen den Klimawandel?

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Eine britische Organisation fordert Unternehmen und Regierungen auf, ihre Umweltdaten offenzulegen – um so den Kampf gegen den Klimawandel zu unterstützen.

Autor*in Ana Galán Herranz:

Übersetzung Ana Galán Herranz, 16.07.19

Daten sind zur wertvollsten Ressource der Welt geworden, dem „Öl“ des digitalen Zeitalters. Damit sind wir als Einzelpersonen zunehmend gefordert, Maßnahmen zu ergreifen, um den Zugang zu unseren eigenen privaten Informationen zu schützen und zu kontrollieren. Auf der anderen Seite kann Datentransparenz von großen Unternehmen und Regierungen dazu beitragen, den Kampf gegen den Klimawandel zu unterstützen. Die Erhebung und Analyse von Daten ermöglicht es, Maßnahmen in Umweltfragen zu ergreifen, um die Risiken des Klimawandels besser zu verstehen und Potenziale für eine nachhaltigere Wirtschaft zu identifizieren. So schreiben Jamison Ervin und David Jensen in einem Medium-Artikel: „Es ist an der Zeit, Umweltdaten als globales öffentliches Gut zu betrachten.“

Damit Veränderungen angestoßen werden können, bedarf es zunächst Informationen über den Status quo. Genau hier setzt die Non-Profit-Organisation CDP (ehemals Carbon Disclosure Project) an: In den vergangenen, knapp 20 Jahren hat sich die Londoner Organisation der Entwicklung eines so genannten „Global Disclosure System“ verschrieben. Das Ziel ist eine nachhaltige Transformation der Kapitalmärkte: Durch die Erstellung von Umweltberichten und Messungen der Umweltauswirkungen von Unternehmen, Städten, Staaten und Regionen will CDP es diesen ermöglichen, besser informierte Entscheidungen über Klimaschutzmaßnahmen zu treffen. Nur mit diesem Wissen und Verständnis sei es Investoren, Unternehmen und Städten möglich, Maßnahmen zu ergreifen, um eine wirklich nachhaltige Wirtschaft aufzubauen, heißt es auf der CDP-Website.

Datentransparenz… und dann?

In einem zweiten Schritt erstellt CDP anhand der offengelegten Daten detaillierte Analysen zu wesentlichen Risiken, Chancen und Auswirkungen für die Umwelt. Diese Informationen werden dann von Unternehmen, Investoren und politischen Entscheidungsträgern genutzt, um nachhaltigere Entscheidungen zu treffen.

CDP unterteilt die Daten in drei Kategorien: Daten von Unternehmen, die gekauft werden können, Daten für Investoren, die nur für registrierte Mitglieder verfügbar sind sowie die Daten von Städten, Staaten und Regionen, die über das offene Datenportal kostenlos zugänglich sind.

Warum jedoch sollten Unternehmen ihre Umweltdaten offenlegen wollen?

Anfang Juni veröffentlichte CDP einen Bericht, wonach über 80 Prozent der teilnehmenden Unternehmen mit den gravierendsten negativen Klimaauswirkungen wie extremen und volatilen Wetterverhältnissen, steigenden globalen Temperaturen und erhöhten Preisen für Treibhausgasemissionen konfrontiert sein werden.

„Unsere Analyse zeigt, dass es eine Vielzahl von Risiken durch den Klimawandel gibt, einschließlich wertgeminderter Vermögenswerte, Marktveränderungen und materieller Schäden durch Klimaauswirkungen sowie spürbare Auswirkungen auf das Geschäftsergebnis“, so Nicolette Bartlett, Direktorin im Bereich Klimawandel bei CDP, in dem Bericht. Wenn also große und einflussreiche Unternehmen derartige Folgen des Klimawandels für ihr Geschäft erkennen, könnte sie dies dazu bewegen, ihre Macht zu nutzen, um dagegenzuwirken, also konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um z.B. CO2-Emissionen, Entwaldung und Wassersicherheit anzugehen – was letztlich für alle von Nutzen wäre. Eine Offenlegung von Daten ermöglicht es Investoren und Kunden außerdem, sich umfassend über die Umweltbilanz der jeweiligen Unternehmen zu informieren. Datentransparenz kann also in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen einen zusätzlichen Nutzen haben – und mächtige Unternehmen dazu bewegen und befähigen, ihren Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels zu leisten.

Einige UN-Expert*innen haben sich für ein „digitales Ökosystem für die Umwelt“ ausgesprochen. Die Offenlegung von (Umwelt)-Daten könnte ein integraler Bestandteil davon sein.

Dieser Artikel ist eine Übersetzung von Lydia Skrabania. Das Original erschien zuerst auf unserer englischsprachigen Seite.

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