Brian Foo ist Künstler, Designer und Programmierer und arbeitet im Feld der Datenvisualisierung. Seine Arbeiten sind oft multimedial und umfassen Grafik, Video und Sound. Doch bei seinem jüngsten Projekt wird der Datenträger analog, denn Foo hat ein Ausmalbuch gestaltet bzw. generiert, denn den Grafiken liegt eine Programmierung zugrunde, bei der wissenschaftliche Daten verarbeitet wurden.
Das Buch hat 40 Seiten mit mehr als 20 Ausmalbildern, die von Beschreibungen der zugrunde liegenden Forschung und Quellen begleitet werden. Die auszumalenden Grafiken stellen Gründe und Auswirkungen des Klimawandels sowie Lösungsansätze zu dessen Abmilderung dar. Das Buch wird mit Tinte auf pflanzlicher Basis auf Recyclingpapier gedruckt.
Ein Ausmalbuch zum Thema Klimawandel zu gestalten – dahinter steckt die Überlegung, dass das Kolorieren zusätzliche Zeit beansprucht. Gute Infografiken im Bereich Klimawandel gibt es mitunter schon und einige stellen Zusammenhänge auch klar und schnell erfassbar dar. Aber durch das Ausmalen kommt es zu einer intensiveren Beschäftigung mit dem Thema und es bleibt hoffentlich noch etwas mehr von dem Erlernten hängen. Nicht alle Aufgaben folgen dem Schema „je röter desto schlimmer“ – so muss man z.B. zum Thema Abholzung zwanzig Fußballfelder innerhalb einer Minute ausmalen.
Die Daten kommen aus öffentlich zugänglichen Quellen, die nicht nur genannt werden – es wird auch kurz beschrieben wie mit ihnen verfahren wurde. Dazu gibt es auf der Webseite auch die quelloffene Scripts, mit denen die Grafiken aus dem Buch generiert wurden. Um sie zu nutzen, muss man lediglich Python installiert haben und es ist gut und einfach dokumentiert, wie man die Scripts dann aufruft und gewisse Parameter auch noch ändern kann.
Die Zielsumme des Kickstarter-Projekts ist zurzeit mit ca. 15.000 zugesagten Dollar dreifach erfüllt und die Crowdfunding-Kampagne läuft noch 20 Tage. Auf mich wirkt das Projekt schlüssig und gut gemacht. Außerdem verdeutlicht es, dass es für ein Anliegen oder einen guten Zweck nicht immer eine App sein muss, sondern der Aktvisten-Werkzeugkasten noch das ein oder andere Tool bereithält, an das man vielleicht noch nicht gedacht hat.