Information is Beautiful Awards: Daten ausgezeichnet visualisiert

Die Information is Beautiful Awards werden herausragende Arbeiten der Datenvisualisierung prämieren – unter anderem in der Kategorie Humanitäres und Globales.

Autor*in Julian Furtkamp, 31.10.17

Übersetzung Julian Furtkamp:

Ende November werden die Gewinner der diesjährigen Kantar Information is Beautiful Awards 2017 feststehen. Der Award, den es seit 2012 gibt, hat zum Ziel herausragendes Informationsdesign zu feiern und die weltweit besten Arbeiten der Datenvisualisierung und Infografik zu auszuzeichnen.

Für den diesjährigen Wettbewerb wurden die Beiträge in thematische Kategorien unterteilt und nicht mehr nach technischen Aspekten. Sehr interessant ist hierbei die Kategorie Humanitär/Global, in der es unter anderem Arbeiten zum Klimawandel, Migration oder Armut gibt.

Data Africa – Schlüsselinformationen via Open Data

Data Africa beispielsweise ist eine Open Data Platform, die Informationen über Länder Afrikas zugänglich machen und in einer einfach zugänglichen Form präsentieren will. Damit soll ein möglichst breites Publikum erreicht werden, das auch ohne Vorkenntnisse einen guten Eindruck gewinnen kann. Das Projekt umfasst bisher 13 Länder Afrikas, die im Westen und im Osten des Kontinents liegen. Die Datenquellen stammen zum Beispiel vom International Food Policy Research Institute (IFRPI), USAID oder der Weltbank.

Zu jedem der präsentierten Länder gibt es detaillierte, aber in recht einfachen Grafiken dargestellte Angaben zu Landwirtschaft, klimatischen Bedingungen, Gesundheit und Armut. Innerhalb der einzelnen Länder kann zudem noch in die einzelnen Regionen des Landes gewechselt werden, so dass man noch einen etwas tieferen Einblick bekommt.

Making the Connection – Ungleiche Chancen durch weniger Netzzugang

Making the Connection von One ist eine Scrollytelling-Seite, die den Zusammenhang zwischen Zugang zum Internet und Wegen aus der Armut darstellt. Dabei wird auch gezeigt, dass es auch beim Zugang zum Netz Geschlechterungleichheit gibt. In Afrika sind nur 25 Prozent der Frauen online, während es bei den Männern zumindest 33 Prozent sind. Im Vergleich: In Europa liegt die Lücke bei 77 Prozent bzw. 80 Prozent, die Lücke umfasst also nur drei Prozent.

Warum das Netz so wichtig ist, um aus Armut zu gelangen oder nicht in sie hineinzugeraten, wird an Fallbeispielen zu den Themen Bildung, Mutterschaft und Landwirtschaft erzählt.

Refugee Movements – Einblick in Fluchtbewegungen nach Regionen

Mit dem Thema Migration und Flucht setzen sich vier Arbeiten in der Shortlist auseinander: 21st-Century Exodus, Those who did not cross, The Stories behind a Line und Refugee Movements. Auf Letzterem kann man sich auf einer Karte die Fluchtbewegungen in oder aus bestimmten Regionen anzeigen lassen. Die Daten hierzu sind aus den Jahren 1990 bis 2013, und neben den absoluten Zahlen erfährt man auch den Anteil an der globalen Flucht sowie die Unterteilung zwischen Binnenflucht innerhalb der gewählten Region und Flucht aus der Region heraus.

Herausgehoben wird als Region das Horn von Afrika, wo es schon seit 25 Jahren erhebliche Fluchtbewegungen gibt. Somalia, Eritrea, Äthiopien und Südsudan waren die häufigsten Fluchtländer dort. Ziel der Geflüchteten waren hauptsächlich Dschibuti, Kenia und Jemen, die ebenfalls in der Region liegen. Für die einzelnen Länder kann man jeweils in einer scrollbaren Zeitleiste die Änderungen der Fluchtzahlen sehen und deren Ursachen erfahren.

Neben den genannten gibt es in der Kategorie noch weitere Arbeiten zum Klimawandel, bedrohten Arten oder des Glücks in der Welt.

Bis zum 29. Oktober standen die Teilnehmer, die es in die Shortlist geschafft haben, zur öffentlichen Abstimmung. Jetzt werden die mehr als 25 Mitglieder der Experten-Jury ihren Teil dazu beitragen, die Gewinner zu bestimmen. Am 28. November 2017 werden diese dann bekanntgegeben und bei der Preisverleihung in London geehrt. Folgen kannst du dem Verlauf und Ausgang der Awards unter dem Hashtag #iibawards.

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