Im Frühling, Herbst und Winter werden kugelförmige Ansammlungen von Poseidonia oceanica, gemeinhin bekannt als Neptuns Gras, an den Küsten des Mitteleers und der australischen Südsee angespült, wo die Algenpflanze in Tiefen zwischen drei und 40 Metern wächst. Die Pflanze ist wichtig für das Ökosystem des Meeres. Da sie am besten in sauberem Wasser gedeiht, ist ihr Vorhandensein ein Indikator dafür, dass das Meer in einem guten Zustand ist.
Die Blätter der Algen, die von den Wellen an den Küsten angetrieben werden, verrotten allerdings oft einfach an den Stränden. Dabei sind sie wegen ihres faserhaltigen Inneren perfekt dafür geeignet, um als nachhaltiges und natürlich verfügbares Material zur Wärmeisolierung eingesetzt zu werden.
NeptuTherm heißt das deutsche Unternehmen, das das gleichnamige Produkt herstellt: ein wollähnliches Material aus den Blättern von Neptuns Gras, das für die Dämmung von Wänden und Dächern genutzt werden kann. Das Produkt hat dabei eine Vielzahl von Eigenschaften, die es nachhaltiger machen als andere Dämmmaterialien.
Schimmelresistent, unverrottbar, schwer entzündlich
Nach Unternehmensangaben benötigt NeptuTherm während seines gesamten Lebenszyklus dreißig Mal weniger Energie als andere Isoliermaterialien, wie z.B. Glasfaser, Mineralwolle oder Polystyrol.
Es ist außerdem – im Gegensatz zu anderen natürlichen Isolierstoffen wie Hanf, Holzfaser oder Zellulose – schimmelresistent und verrottet nicht. Darüber hinaus muss NeptuTherm nicht chemisch behandelt werden, um seine Entflammbarkeit zu verringern – diese ist von Natur aus extrem gering. Das Algenprodukt kann am Ende seines Lebenszyklus – dann noch immer zu 100 Prozent natürlich und unbehandelt – einfach im Kompost entsorgt werden.
In diesem Video kannst du noch mehr über NeptuTherm erfahren:
Algen leisten aber noch viel mehr – sie können nicht nur zu Kleidung verarbeitet werden, sondern sind auch eine wertvolle Nahrungsquelle, die nicht nur in vertikalen Farmen im Meer, sondern auch an Hauswänden gezogen werden können.
Dieser Artikel ist eine Übersetzung von Lydia Skrabania und erschien zunächst auf unserer englischsprachigen Seite.