Unbemerkt und nahezu lautlos schweben sie über unseren Köpfen. Als Kriegsgerät oder Spionageequipment verschrien, haben Satelliten und Drohnen einen schlechten Ruf – doch das ist nur die halbe Wahrheit. Denn wer sich diese unbemannten Flugobjekte genauer anschaut, erkennt: modernste Technik auf kleinstem Raum.
Auch wenn der Einsatz und die Technologie von Satelliten und Drohnen ganz unterschiedlich sein kann, weisen ihre Entstehungsgeschichten starke Parallelen auf. Beide Technologien wurden während ihrer Anfangsjahre vor allem für militärische Zwecke genutzt. Satelliten mauserten sich allerdings schnell zu fliegenden Nachrichtenübermittlern und wurden wichtiger Bestandteil der Weltraumforschung. Auch im Bereich der Erdbeobachtung wurden Wetter- und Spionagesatteliten in kürzester Zeit unverzichtbar. Seit den 70er-Jahren dann war es vor allem die Satelliten-Technologie, mit deren Hilfe der Klimawandel und seine Folgen erforscht werden konnten. Über Satellitenbilder konnten schmelzende Polkappen und die Erwärmung der Meere erstmals so konkret sichtbar gemacht werden.
Drohnen hingegen kämpfen als die wesentlich jüngere Technologie immer noch mit dem Image des feindlichen Spions. In den letzten Jahren konnte die Technologie viele Fortschritte machen und ist vor allem durch die sinkenden Hardware-Kosten auch für kleinere Projekte und Organisationen interessant, die sich damit für eine nachhaltige Entwicklung einsetzen. Laut Schätzungen wird der Markt für den kommerziellen Einsatz von Drohnen bis 2018 ein Volumen von 1 Mrd. Dollar erreichen.
Drohnen und Satelliten: die Umweltschützer und Entwicklungshelfer von morgen
Schon heute ermöglichen Drohnen und Satelliten eine schnelle Einschätzung von Gebieten aus der Ferne und erlauben somit Aktivisten, Wissenschaftlern und Mitarbeitern von Hilfsorganisationen zum Beispiel in Krisensituationen, erste Berichte zu erstellen und Situationen besser einzuschätzen. Sie liefern Daten über fragliche Regionen schneller, objektiver und vor allem sicherer als Teams direkt an Ort und Stelle. Neben der Überwachung und Beobachtung von einzelnen Gebieten, können Drohnen und Satelliten z.B. dabei helfen, Medikamente an Menschen in Not zu liefern, Bäume zu pflanzen, mögliche Epedemie-Herde auszumachen oder Behörden im Falle von Umweltverbrechen oder Menschenrechtsverletzungen zu alarmieren.
Wir von RESET wollen euch Projekte vorstellen, die mit Drohnen- und Satellitentechnologie einen wichtigen Einfluss auf eine zukunftsfähige Welt nehmen. Unter anderem werden wir euch die Ambulance Drone vorstellen. Durch sie können Menschen mit Medikamenten versorgt werden, die kilometerweit von der nächsten Straße entfernt leben. Außerdem werfen wir einen Blick auf das Projekt DETER, das mit Satellitenbildern Umweltsünder im Regenwald von Brasilien aufdeckt.
Im Interview mit Emanuele Lubrano, dem Mitbegründer Drone Adventures erfahren wir, wie seine Organisation mit Hilfe von Drohnen Dämme baut und wilde Tiere in der Savanne zählt. Außerdem sprachen wir mit dem Studenten Julian Braun von der FH Potsdam, der eine internationale Umfrage zum Thema Drohnen in der Stadt gemacht hat. Er erzählt uns, was ihn eigentlich an dieser Technologie fasziniert und welche zukünftigen Entwicklungen wir uns von ihr erhoffen dürfen.
Alle Artikel unseres RESET-Spezial findest du hier: Drones and Satellites for Good!
