Fragen zum Thema Sexualität und Partnerschaft haben alle Jugendlichen. Doch wen fragt man? Die Eltern? Das ist selbst schon für hiesige Teenager peinlich, doch in Afrika meist ein Tabu. Freunde und Bekannte? Auch die wissen Dinge oft nur vom Hörensagen und in der Schule spielt Aufklärung eine untergeordnete Rolle. Diese Informations-Lücken sollen sich mit Choma, einem Online-Format das 2013 von der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) und dem Charlize Theron Outreach Projekt gestartet wurde, schließen. Zielgruppenorientiert, spielerisch, vertrauensvoll und jederzeit über das Handy erreichbar.
Auch heute noch kommt es zu etwa 400.000 HIV-Neuinfektionen pro Jahr allein in Südafrika. Die Hälfte davon betreffen junge Frauen im Alter zwischen 15-25 Jahren. Viele dieser Infektionen wären vermeidbar, denn der Grund ist oft mangelndes oder falsches Wissen. Doch wie bekommt man Aufklärung und Wissen in die Köpfe junger Menschen, ohne sie dabei zu langweilen oder gar abzuschrecken?
Dr. Sindi says: Be inspired, be healthy, be safe
Auf den ersten Blick wirkt Choma wie ein normales Online-Format für junge Frauen. Doch hinter den klassischen Lifestyle-Inhalten verbirgt sich mehr. Choma versteht sich als Gemeinschaft und Schutzraum. Die Mitglieder können sich hier in Foren und Chats austauschen oder direkt Fragen an das Team von Choma stellen. Zwei Moderatoren der südafrikanischen Gesundheitsorganisation HIVSA kümmern sich 24 Stunden, 7 Tage die Woche um die Fragen der Mitglieder. Zusätzlich klärt Dr. Sindi einmal die Woche über allgemeine Fragen zu verschiedenen Themengebieten auf.
Als weiteren Clou gibt es noch das Choma Game. In einem rundenbasierten Spiel muss man hier mit seinem Avatar Icons ausweichen oder sie sammeln. Risikobehafteten Dingen wie Alkohol, Drogen und ungeschütztem Sex weicht man besser aus, sonst ist das Level schnell vorbei. Wenn man aber Kondome gesammelt hat, kann man auch mal einen Jungen aufsammeln oder auf Parties gehen.
Choma setzt damit auf eine bunte Mischung an Inhalten, die viele junge Frauen interessiert und mit denen sich ernstere Sachverhalte spielerisch transportieren lassen. Es scheint zu funktionieren, denn aktuell nutzen etwa 800.000 junge Frauen und Mädchen in Südafrika die Mobilversion von Choma. Tendenz steigend.